Blogparade: Erzähle von deinen Reisen in die Türkei

30. November 2015

von Anna

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Durch Zufall fand ich den Aufruf von Thomas zur Blogparade: Erzähle von deinen Reisen in die Türkei im Reiseblog Türkische Riviera-Urlaub. Ein toller Anreiz, um doch einmal über meine Reise in die Türkei im Jahr 2011 zu schreiben. Als Leser meines Blogs hast du ja bereits im Beitrag „Der Unterschied zwischen Urlaub und Reisen“ von meinem Türkeiurlaub erfahren. Dabei wollte ich deutlich machen, dass ich einen all-inklusive Urlaub nicht so richtig als Reise betrachten kann. Allerdings möchte ich mir selbst meinen ersten all-inklusive Urlaub damit keinesfalls madig machen. Damals war ich Studentin, hatte noch nie eine Nacht in einem richtigen Hotel verbracht und auch wenig Geld. Mein Freund und ich wollten ein Urlaub mit Sonne, Strand und Meer, bei dem wir uns einfach einmal richtig entspannen konnten. So kam uns die Türkei  in den Sinn. Viele Freunde verbrachten dort bereits ihren Urlaub.

Küste von Antalya - die Türkische Riviera

Mein Urlaub an der türkischen Riviera

Thomas schreibt in seinem Blog viel über die Türkische Riviera, gibt Tipps und veröffentlicht Reiseschnäppchen. Auch wir verbrachten dort unseren Urlaub, genauer gesagt war unser Hotel Holiday Point Hotel and Spa in Side – Kumköy, also flogen wir nach Antalya und wurden dort von einem Bus unseres Reiseveranstalters zum Hotel gebracht. Wir mussten uns um nichts kümmern. Damals führte ich zwar noch keinen Reiseblog, aber mir war es schon immer wichtig mehr vom Land als den Hotelpool und den Strand zu sehen. Im Bus wurde uns direkt ein gutes Angebot gemacht, dem wir gleich zusagten: eine Fahrt nach Antalya inklusive Busfahrt, Besuch einer Diamanten- und Lederproduktion (davon wussten wir natürlich nichts), Erkundungstour zum Wasserfall Manavgat Şelale, einer Fahrt mit dem Boot an der Küste von Antalya entlang und natürlich Mahlzeiten.

Eine Kaffeefahrt mit Entdeckungstour

Diejenigen, die regelmäßig in der Türkei Urlaub machen wissen, dass ein großer Teil der Zeit natürlich eine Verkaufsfahrt darstellt. Man will an den Urlaubern aus Europa oder Russland eben mehr verdienen. Schließlich bleibt durch die großen Tourismusketten wenig Geld im Land. Man mag darüber denken, was man will, ich blendete das Anpreisen einfach aus und fokussierte mich auf die Neugierde, bezogen auf die eigentlichen Ziele des Tagestrips.

Manavgat Selale

Beim Manavgat Wasserfall war ich zunächst ein wenig enttäuscht nur ein kleines Rinnsal hinab fließen zu sehen. Wir wurden unterhalb des Wasserfalls geführt, wo auch eine kleine Grotte ist. Man erklärte uns, dass es ein besonders trockener Sommer war und die Bauern viel Wasser vom Fluss für die Felder abzwacken mussten. Das leuchtete mir dann natürlich ein. Der Anblick des Biotops war dennoch wunderschön.

Unser Ausblick während des Mittagessens war ebenfalls klasse. Strahlende Sonne, keine Wolke am Himmel und das blaue Meer. Für mich, die es so oft ans Meer zieht, war das pures Glück. Aber das Beste sollte erst noch kommen.

Mittagessen mit wunderschönem Blick aufs Meer

Bei dem Ausblick lässt es sich speisen

Die Türkische Riviera mit Antalya als „Hauptstadt“

Das Highlight des Tages war nämlich die Bootstour an der Küste von Antalya entlang. Die Hafenbucht war voll mit Touristenbooten, die Gruppen wurden recht schnell abgefertigt, aber die Fahrt war super. Die Küste entlang sah man Ruinen der alten Stadtmauern und bekam eine Ahnung davon, wie gut die Bucht von Antalya geschützt und wie schwierig sie wohl einzunehmen war. Wo ich jetzt darüber nachdenke, erinnert mich die Hafenbucht, aus meinen Erinnerungen und den Fotos, an die Bucht von Kings Landing in Games of Thrones. 🙂

Blick auf den Hafen von Antalya

Auf dem Meer schien es als würde die Küste mit dem Meer und den Bergen verschmelzen, alles war so blau und wurde von der Sonne angestrahlt. Wenn ich an die Fahrt auf dem Meer denke, dann muss ich grinsen. Ich bin einfach happy auf dem Wasser, ich weiß auch gar nicht wieso und warum. Es ist einfach ein Gefühl von Zufriedenheit, Freiheit und Glück. Kennst du das?

Nach der Fahrt bekamen wir noch Zeit auf den Bazar zugehen. Ein Must do: auf einem türkischen Bazar so richtig schön feilschen. Es gehört einfach dazu und ist auch gar nicht frech. Was gar nicht geht ist verhandeln bis zum Umfallen und dann doch nichts kaufen, das bringt beiden Seiten dann ja einfach nichts. Der Bazar ist in die Altstadt von Antalya integriert und befindet sich somit auf dem Weg zum Hafen. Die mediterranen Altstädte im Süden Europas bzw. der Städte am Mittelmeer gefallen mir ebenso, wie die osteuropäischen Städte, die ich bereits erkundet habe. In Antalya konnte man sich einfach super gut vorstellen, wie damals in der Küstenstadt Handel betrieben wurde. Leider war unsere Zeit begrenzt, denn ich hätte gerne noch mehr von Antalya entdeckt.

Auf dem Manavgat Nehri durch das Hinterland der türkischen Riviera

An einem anderen Tag machten wir eine Flussfahrt auf dem Manavgat Nehri von der Stadt Manavgat aus bis zur Küste und nach Side, wo uns dann, nach ausgiebiger Shoppingtour, wieder der Bus abholte.

Auf dem Weg sahen wir viele Fischzuchtanlagen für Forellen, alte Segelschiffe säumten hier und da das Ufer und ich fragte mich, ob man noch mit ihnen wie früher à la Columbus die Meere bereisen könnte. Wir machten auch kurz Stopp, denn auf einem Ast lagen Süßwasserschildkröten in der Sonne. Wir trafen außerdem auf viele Angler, die scheinbar mehrere Tage am Fluss verbrachten, denn es waren regelrecht Lager aufgestellt, mit leichter Bedachung.

Mir gefiel die Aussicht, hier und da sahen wir Moscheen, die Berge im Hinterland und ganz viel weite, freie, grüne Fläche. Einfach toll, vor allem das warme Wetter im September.

Entdeckungen am Flussufer

Ein Flussfahrt, die ist lustig…

Dann begann die Landzunge, ein schmales Stück Strand, ein paar Kilometer vielleicht lang. Es trennt das Salzwasser des Mittelmeeres vom Süßwasserfluss. Der Manavgat mündet direkt ins Mittelmeer. Wir machten Halt um schwimmen zu gehen und danach zu essen. Ich wollte unbedingt im Fluss baden, aber er war mir mit 16°C dann doch zu kalt. Nach dem Essen fuhren wir mit dem Schiff von der Mündung aus weiter nach Side. Es dämmerte und wir konnten die Ruine des Apollon Tempels bereits beleuchtet vom Meer aus sehen. Es war ein toller Anblick. Leider hatte ich nur Shopping im Kopf, als wir das Boot verließen, aber im Dunkeln konnten wir auch wirklich nicht mehr viel sehen. Zu schade, dass wir nur sieben Tage in der Türkei waren, Side hätte ich mir auch noch gerne genauer angeschaut.

Türkei – nicht nur Urlaubsland sondern auch Reiseland

Mein Urlaub an der türkischen Riviera, mit all-in und den beiden Tagestouren ließ nur erahnen wie viele Abenteuer man in diesem Land erleben kann. Es ist schwierig über einen Reiseveranstalter wirklich das Land und die Leute kennenzulernen. Ich würde also trotz der beiden Tagestrips nicht sagen, ich hätte das Land kennengelernt. Denn ich kam schlichtweg mit der Absicht zu entspannen und die Sonne zu genießendorthin. Das ist keinesfalls etwas Schlechtes und ich möchte auch niemandes Urlaub so darstellen, als wäre es keine Reise. Aber die Türkei hat noch so viel mehr zu bieten, was man in 7-10 Tagen Cluburlaub oder Verkaufsreisen getarnt als Erkundungstour nicht erfassen kann. Ich bin froh, dass Thomas diese Blogparade ausgerufen hat, denn so kann man der Welt zeigen, dass die Türkei nicht nur des Deutschen sein Urlaubsland im Herbst oder Frühling ist, sondern auch Geschichtsinteressierten, Hobbykulturerforschern oder Städtereisenjunkies eine breite Palette an Erkundungsorten bietet. Für mich ist die Türkei sowohl Urlaubsland, als auch Reiseland! Und ich träume schon jetzt von einem Kurztrip an den Bosporus, wo Asien und Europa aufeinandertreffen. Istanbul zu erkunden wird hoffentlich bald das nächste Ziel meiner Städtereisen.

Was bringst du mit der Türkei als Urlaubs- oder Reiseland in Verbindung? Hast du schon mehr gesehen, als die Hotels an der türkischen Riviera? Kannst du Tipps zu Istanbul geben?

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10Kommentare

10 Kommentare

  1. Jörg

    Wow – tolle Fotos und ein schöner Artikel – da bekomme ich direkt Fernweh. Aber wegen der angespannten politischen lage fahre ich erst wieder nächstes Jahr…

    Antworten
    • Anna

      Hallo Jörg,
      das kann ich total gut verstehen. Aber die Leute an den Küsten brauchen den Tourismus, sie können es sich nicht leisten die deutschen Urlauber zu verlieren. Ich kenne viele, die nach wie vor ihren all-in Urlaub in Side usw. machen. Auch viele Reiseblogger bereisen weiter das Land. Derzeit warnt das Auswärtige Amt auch nicht vor einer Einreise in die Türkei: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/01-Reisewarnungen-Liste_node.html. Letztendlich muss das aber jeder für sich selbst entscheiden. Hoffen wir mal, dass man sich bald wieder besser fühlt die Türkei zu bereisen.
      Viele Grüße
      Anna

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  2. Aras Orhon

    Wir erzählen gerne von den aufregenden Reisen, die wir in den letzten Jahren auch in die Türkei unternommen haben. Laufend schieben wir Texte nach, auch in Zeiten, wo die Sonne über der Türkei, etwas durch dunkle Wolken verhüllt wird. Diese Zeiten vergehen auch wieder ….

    Viele liebe Grüße

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    • Anna

      Hallo Aras,
      danke für deinen Beitrag. Ich bin mal kurz zu eurem Blog gehuscht und muss feststellen, dass ihr die Türkei wahrscheinlich so erlebt habt, wie kaum ein anderer. Ihr ward ja in den entlegensten Gegenden. Eure Bilder von dort gefallen mir total gut.
      Liebe Grüße
      Anna

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    • Anna

      Vielen lieben Dank 🙂

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  3. Clemens

    Oh nein, über den Aufruf stolpere ich ja viel zu spät. Hab aber hier schon so einiges Schönes entdeckt. Der Vergleich von Urlaubsland und Reiseland finde ich richtig gut, da denken zu wenige darüber nach und stempeln das Land nur als reines Urlaubsland ab. Sonnenliege oder Party und gut. Dabei hat das Land so viele schöne Ecken zu bieten, auch unbekanntere wie entlang der türkischen Schwarzmeerküste. Wir haben dazu auch einige Berichte und Artikel, z.B. hier: https://travellersarchive.de/reisefuehrer/tuerkei/tuerkei-sehenswuerdigkeiten Toll, dass hier auch so unverblümt über die Türkei berichtet wird. Weiter so!

    Antworten
    • Anna

      Lieber Clemens,

      besten Dank für dein Feedback zu diesem Artikel. Ich freue mich sehr zu lesen, dass er dir gefällt. Die Blogparade ist leider schon Jahre her, genauso wie mein Urlaub in der Türkei. Da gab es gewisse politische Schwierigkeiten noch nicht. Eher nur das Dilemma Urlaubsland vs. Reiseland. Ich stöbere super gerne bei dir vorbei, denn von Ecken wie Kappadokien usw. lese ich wirklich gern. 🙂

      Beste Grüße
      Anna

      Antworten
  4. Erik

    Ich habe paar tolle Beiträge gelesen und ich bin erwate noch welche die genauso gut sind…Danke

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    • Anna

      Vielen Dank und liebe Grüße 🙂

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