Warum manchmal alles anders kommt als du denkst

12. Februar 2017

von Anna

Kommentare

“Das Leben ist doch manchmal ein Arschloch”, das hast du dir bestimmt auch schon das ein oder andere Mal gesagt. Mein Jahr 2016 war für mich richtig schwierig, denn ich hatte nicht nur einmal diesen Moment. Oftmals wusste ich nicht weiter, habe an mir gezweifelt, aber dann ist irgendetwas passiert und alles war wieder gut. Ich habe dir das nicht gezeigt, du wunderst dich vielleicht auch, weil ich ja reisen konnte und so weiter. Aber diese Höhen waren eben auch gezeichnet von Tiefpunkten. Das zog sich so durch das gesamte letzte Jahr und brachte mich nicht nur einmal auh mental an meine Grenzen. Aber ich habe mich durchgekämpft und Ende des Jahres bekam ich dafür das schönste Geschenk, das man mir hätte schenken können.

Mein Jahr 2016 – Job oder nicht Job?

Eigentlich ist 2016 ganz gut gestartet, nämlich mit einem neuen Job. Von der Unternehmensseite ging es nun in eine Agentur. Im Online Marketing bin ich aber geblieben. Es ging richtig gut los und ich war voll motiviert. Gleichzeitig zog ich endlich mit meinem Freund zusammen und wir beendeten fünf Jahre Wochenendbeziehung. Meinen Job konnte ich von zu Hause aus in Hannover erledigen, auch wenn die Agentur selbst ganz woanders war. Da fuhr man dann eben für Kundentermine hin, ist ja alles kein Problem heutzutage.

Von zu Hause aus arbeiten kann purer Luxus sein, in deinen Pausen gehst du einkaufen oder kochst und musst das alles nicht mehr abends nach Feierabend machen. Alles kein Problem, aber dann kam die betriebsbedingte Kündigung, zwar mit Ansage, aber es war trotzdem ein Schock. Ich denke schließlich immer positiv und dachte mir daher, dass mit dem einen Auftrag schon alles gut werden wird. Denkste, auch wenn man  sich wirklich nur schweren herzens von mir getrennt hat, gar trennen musste, hat es das nicht besser gemacht. Ein paar Tage vor meiner Kurzreise nach Lissabon kam der Anruf, dann das offizielle Schreiben. Natürlich hast du nichts gemerkt, das war mir einfach zu privat und ich musste auch einfach schauen, wie ich mit der Kündigung umgehen sollte.

Mein Jahr 2016 Lissabon Kurzreise

Lissabon – erst einmal abschalten

Eigentlich war Lissabon zu diesem Hinblick danngenau richtig. Meiner Freundin wollte ich erst gar nichts erzählen, weil ich auch nicht wusste, ob ich dann eventuell weinen muss und ihr UND mir die Reise verderbe. Aber ich habe es dann doch gemacht und es tat richtig gut.

Mein Jahr 2016 – Anstellung oder Selbstständigkeit?

Nach Lissabon musste ich dann all die Schritte durchgehen, die man in so jungen Jahren gerne vermieden hätte. Ich musste mich arbeitssuchend und dann noch einmal vor Ort arbeitslos melden. Das war ein richtig schwerer Weg, es war wie eine Niederlage und dabei hatte ich doch gar nichts falsch gemacht.

Wie sollte es nun weitergehen? Natürlich war mein Freund für mich da und übernahm komplett die Kosten für unsere Wohnung, auch solche, die zum gemeinsamen Leben gehörten, die vorher ich getragen hatte. Keine Sorge, er war auch mental mein Fels in der Brandung! 😉

Der Antrag auf Arbeitslosengeld war schnell durch, aber durch meine hohen Fixkosten, blieb kaum etwas über. Ich wollte also schnell wieder festes Einkommen. Allerdings hatte ich auch richtig Lust etwas eigenes zu starten und mich auf Social Media zu fokussieren. Ich brauchte ein wenig fachliche Hilfe, ein Coaching wenn man so will und da konnte ich mir niemand besseren als Christian Müller vorstellen. Man kennt ihn auch als Blogger, Kommunikationsberater und Videographen.

Er fing mich auf, bestärkte mich in meinen Wünschen und half mir die nächsten Schritte zu gehen. Ich entschied mich für eine Kombi aus Anstellung und selbstständiger Tätigkeit. Christian half mir nicht nur bei der Positionierung, sondern unterstütze mich auch beim Bewerbermanagement. Mir wurde also keinesfalls langweilig. Es gab ja schließlich meinen Blog und unendlich viele Geschichten zu erzählen, dann noch die Selbstständigkeit und das Schreiben diverser Bewerbungen. Christians Motivation half mir über die Tatsache hinweg, dass mein Konto, gerade im Sommer gen 0 ging.

Mein Jahr 2016 – Höhepunkte und Tiefschläge wechseln sich ab

Meine Ersparnisse, für die endlich ersehnte Kalifornienreise , waren schnell weg. Vom letzten Rest gönnten mein Freund und ich uns eine Woche Urlaub auf Teneriffa, denn wir mussten einfach mal raus und in die Sonne. Ich wollte auch innerlich zur Ruhe kommen, so entschied ich mich für Social-Media-Ferien.

Mein Jahr 2016 - Teneriffa Digital Detox

Das Jahr war ein Auf und Ab, aber Teneriffa war definitiv eine gute Zeit

Im August hatte ich richtig gute Bewerbungsgespräche, man traf sich nicht nur einmal, ich war feuer und Flamme und man verstand sich gut, aber dann im September „wir haben uns für jemand anderen entschieden“. Kein Anruf, sondern Emails. Die eine vielleicht freundllicher als die andere, aber das ist dir in dem Moment auch egal. Ich hatte bereits Kunden, das ein oder andere Projekt bereits abgewickelt oder angeschoben und dann zack „Du passt richtig gut ins Team, aber…“. Wieder ging eine Tür zu, wieder ein Rückschlag. Du kannst vorher noch so motiviert gewesen sein, eine Absage zieht dich einfach runter. Sich selbst dann wieder aufzubauen, bedeutet unglaublich viel Kraft aufzubringen. Ich träumte mich mit Urlaubsfotos an andere Orte und widmete mich dem Fotografieren. Langsam ging es bergauf.

Das lag wohl auch an der ersten Anfrage zu einer Bloggerreise nach Bremerhaven, meinem eigenen Geburtstag und den besten Freunden, die man haben kann, sowie einer Einladung nach Indien zu kommen, um bei der Hochzeit eines Freundes dabei zu sein. Außerdem startete ich im September als Organisatorin den Social Media Stammtisch Hannover vom Netzwerk Hashtag SoMe. Kurz vor der Indienreise kam dann noch die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch und endlich, es passte, ich konnte beruhigt nach Indien fliegen und würde im Januar in den neuen Job starten und meine Projekte sogar weiterbearbeiten dürfen. Endlich, die Durststrecke was die Anstellung anging, war vorbei!

Zu Indien muss ich, glaube ich, gar nicht mehr so viel erzählen. Diese Reise war einfach etwas ganz besonderes, ich hätte nie gedacht, dass mir dieses Land so gut gefallen würde! Ich glaube ich habe dort auch ein bisschen zu mir gefunden – nein nicht so esoterisch wie andere Leute reden, die zu irgendwelchen Kuren, Heilpraktiken oder Gurus fahren – sondern ganz real. Ich habe das Leben wieder genossen, zu schätzen gelernt, was ein Glück ich doch habe und bin über meine Grenzen gegangen. Ich fand ein wenig Ruhe im Herzen und im Kopf, vor allem im Kopf!

Wer hätte gedacht, dass mein Freund das Gefühl an Weihnachten noch toppen kann? Aber er konnte, denn er machte mir den größten Liebesbeweis, den ein liebender Mann einer Frau machen kann. Mehr möchte ich dazu jetzt gar nicht sagen. Denk dir bitte den Teil. 🙂

Mein Jahr 2016 – was du daraus lernen kannst

Was möchte ich dir aus meinem Jahr voller Höhen und Tiefen mitgeben? Eine Sache ist da ganz entscheidend und für alle Lebensbereiche anwendbar: Es werden sich viele Türen schließen, du wirst verzweifeln und die ein oder andere Sorge haben, aber du kannst gewiss sein, dass sich dafür neue Türen öffnen werden. In den blödesten Momenten dieses Jahr hätte ich das auch nicht gedacht, aber dann musst du dir Leute suchen, die dich kennen und verstehen. Die wissen, wann eine Umarmung und wann ein Wachrütteln angebracht ist. Ich hatte solche Menschen um mich und das tat unheimlich gut.

Mein Jahr 2016 - Lieblingsplatz in Hannover

Abschalten und ein Buch lesen geht wunderbar am Maschsee

Sollte es einmal passieren, dass du aus irgendeinem Grund auch immer deinen Job verlierst, dann ist es wichtig sich nicht zu verkriechen. Geh zum Sport, spazieren, lese Bücher, steh morgens nicht erst um 11.00 Uhr auf, such dir eine Aufgabe oder überlege dir eigene Projekte (das kann auch einfach mal in deiner eigenen Wohnung sein). Struktur beizubehalten ist ganz entscheidend!

Schwierige Situationen zeigen dir, wer wirklich dein Freund ist. Sei für Menschen dankbar, die dich wieder aufbauen und lasse von solchen Leuten ab, die dich herunterziehen. Motivation und ganz viel Reden ist in schwierigen Zeiten enorm wichtig.

Zuguterletzt ist Optimismus nicht verkehrt. Mir war nicht bewusst, dass ich so viel Optimimus ausgestrahlt habe, aber es scheint wohl so. Denn als ich den Vertrag zu dem neuen Job unterschrieben hatte, habe ich von meiner Mama eine Karte bekommen auf der stand:

Optimismus ist in seinem Wesen keine Ansicht über die gegenwärtige Situation, sondern er ist eine Lebenskraft, eine Kraft der Hoffnung, wo andere resignieren, eine Kraft, den Kopf hoch zu halten, wenn alles fehlzuschlagen scheint, eine Kraft, Rückschläge zu ertragen, eine Kraft, die die Zukunft niemals den Gegnern lässt, sondern sie für sich in Anspruch nimmt.

Dietrich Bonhoeffer

Ich wünsche dir in schweren Zeiten eine solche Kraft, einen solchen Optimismus und Menschen um dich, wie ich sie im letzten Jahr hatte!

Alles Gute

deine Anna

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12Kommentare

12 Kommentare

  1. Julia

    Hallo Anna,
    Freut mich sehr für dich das du trotz allem etwas positives aus deinen Tiefschlägen letztes Jahr ziehen konntest! Und 2017 läuft bestimmt wieder besser, hört sich doch alles gut an! ?? Ich wünsche dir beruflich wie privat ein tolles Jahr & finde es toll, dass du mit deinem Artikel anderen Mut machst!
    LG, Julia

    Antworten
    • Anna

      Liebe Julia,
      Ich dank dir für deinen Kommentar und die lieben Worte. Das neue Jahr ist richtig gut gestartet und es sind schon viele Kurzreisen geplant. Manchmal lässt man den Kopf hängen, aber mit den richtigen Menschen um einen, wird ein noch so großes Problem ganz klein. Hoffentlich helfe ich einigen Menschen damit.
      Beste Grüße
      Anna

      Antworten
  2. Heino Cziumplik

    Hallo Anna, sehr bewundernswert, wie Du Dein Jahr 2016 reflektiert hast. Die Höhen und Tiefen werden im Leben bleiben, mit mehr Lebenserfahrung reagiert man dann nicht mehr mit so viel Emotionen und wir gelassener. Das ist so meine Erfahrung. VG Heino

    Antworten
    • Anna

      Hallo Heino!
      Danke dir für dein ehrliches Feedback. Du hast schon recht – Höhen und Tiefen – das nennt man leben und ich möchte es auch nicht missen. 🙂 Ich danke dir, dass du meine (Reise-)Erfahrungen mit mir teilst.
      Liebe Grüße
      Anna

      Antworten
  3. Benjamin

    Hallo Anna,

    ein sehr ehrlicher und wertvoller Beitrag – danke dafür! Gratulation zum neuen Job und alles Gute für 2017. 🙂

    Viele Grüße
    Benjamin

    Antworten
    • Anna

      Hi Benjamin,

      ehrlich – ja, definitiv und „wertvoll“ hey dankeschön! Es war mir ein Anliegen, dass andere daraus Mut ziehen und wissen, dass es nach einer Talfahrt auch wieder bergauf geht! 🙂 Besten Dank für deinen Kommentar und die Wünsche. Dir auch ein fantastisch schönes Jahr 2017.

      Liebe Grüße
      Anna

      Antworten
  4. Aylin

    Liebe Anna,

    auch wenn man das so oft hört, aber: an solchen Erfahrungen wächst man. Und ich finde, dass Du über Dein Auf-und Ab in 2016 reflektiert schreiben kannst, beweist es 🙂 Und falls der Liebesbeweis das ist, was ich vermute, dann „Herzlichen Glückwunsch“ <3

    LG Aylin

    Antworten
    • Anna

      Liebe Aylin,
      ganz lieben Dank! ? Ab und zu muss man sich selbst reflektieren, um dann besser entscheiden zu können oder um herauszufinden wohin man will.
      Liebste Grüße
      Anna

      Antworten
  5. Christin

    Liebe Anna,

    das sind sehr bewegende Zeilen von dir. Ich freue mich sehr, dass das Jahr 2016 für dich dann doch noch so positiv geendet und 2017 nun so gut gestartet ist.

    Obwohl ich nie arbeitslos im klassischen Sinne war, bin ich als Freelancerin doch nach Reisen immer wieder auf Projektsuche. Das dauert meist ein paar Wochen und die empfinde ich auch immer als schwierig. Wenn man wüsste, dass in 5 Wochen definitiv was kommt, dann wäre es easy – aber so spielt das Leben eben nicht 🙂

    Ich finde es großartig, wie du mit der Situation umgegangen bist und umso besser, dass du deine Geschichte teilst und anderen Mut machst.

    Schöne Grüße sendet dir,

    Christin

    Antworten
    • Anna

      Hallo Christin,

      Ich danke dir ganz herzlich für deinen Kommentar! Ich weiß genau, wie du dich dann in den Wochen der Projektsuche fühlst. Hut ab, dass du dir das immer wieder „antust“. Dann haben wir ja auch ein Thema, über das wir uns noch, neben dem Reisen austauschen können. 🙂

      Ich hoffe, ich kann anderen mit diesem Beitrag helfen und vielleicht die Person sein, die sie in ihrem Umfeld nicht haben.

      Sonnige Grüße aus Hannover
      Anna

      Antworten
      • Christin

        Hey, hey Anna,

        aber gerne doch! Ja, das ist der Preis, für die Freiheit und die Möglichkeit für lange Reisen, schätze ich 🙂 Eigentlich ist es auch gut, so bleibe ich in Bewegung und ich mag die Veränderungen (nur die Zeit dazwischen nicht 😛 ).

        Auf jeden Fall – wir haben einige Themen und ich freue mich schon, wenn wir uns mal über den Weg laufen 🙂 An Hannover fahre ich auf meinem Weg von Köln nach Magdeburg ab und an sogar vorbei.

        Sonnige Grüße zurück aus Nelson,
        Christin

        Antworten
        • Anna

          Liebe Christin,

          es gibt immer einen Preis, man muss nur schauen, dass er nicht zu hoch wird, oder? 😉

          Wenn du mal Zeit für einen Stopp in Hannover hast, dann sag gerne Bescheid, wir haben definitiv einige Themen, über die wir quatschen können! 🙂

          Hab eine schöne Zeit, dort wo du bist.
          Herzliche Grüße
          Anna

          Antworten

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