Ein Wochenende in Karlsruhe – Schlosslichtspiele und Kulinarisches [Werbung]

5. September 2018

von Anna

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[Werbung] Ich kann nicht behaupten, dass ich den Süden von Deutschland besonders gut kenne, auf Durchreise kommt man vielleicht an so mancher Stadt vorbei. In Bayern war ich bisher noch nie, in Baden-Wüttemberg ist mir nur Stuttgart wirklich bekannt. Karlsruhe war mir lange überhaupt kein Begriff. Ich wusste nur, dass es dort einen Fußballverein gibt.

Karlsruhe Schlosslichtspiele 2018

Noch nicht viel über eine Stadt gehört zu haben, spornt mich aber besonders an diesen Ort zu reisen. So waren die Karlsruher Schlosslichtspiele 2018 ein willkommener Grund. Schon viele Monate vor der Reise folgte ich dem Instagram-Account der KTG (Karlsruher Tourismus) und bewunderte immer wieder das schöne, barocke Schloss. Dieses Schloss dann in echt zu sehen, die leckeren badischen Speisen zu genießen und die tollen Schlosslichtspiele zu erleben, haben mich dann gänzlich von der schönen Stadt verzaubert. Ein Wochenende in Karlsruhe ist definitiv zu empfehlen.

Die Anreise nach Karlsruhe

Wer in Norddeutschland wohnt, muss schon ein wenig mehr Zeit für die Anreise einplanen. Es wäre also hilfreich, wenn du dir den Freitag lieber Urlaub nimmst, so hast du mehr Zeit um Karlsruhe zu erkunden und hast auch bei der Fahrt keinen Stress. Zeitlich machen Auto oder Bahn von Hannover aus keinen Unterschied. So habe ich mich entschieden mit dem Auto zu fahren und bin gleich vormittags aufgebrochen. Ich brauchte ganz entspannt etwa fünf Stunden. Mit der Bahn verläuft es sich ähnlich. Mit dem Bus bist du zwar weitaus günstiger unterwegs, dafür benötigst du aber auch je nach Verbindung (!) sechs bis elf Stunden.

Die Karlsruher Schlosslichtspiele 2018

Anlass meiner Reise nach Karlsruhe waren die Schlosslichtspiele. Sie dauern ca. sechs Wochen und finden immer im Sommer statt. Jeden Abend, zunächst ab 21.30 Uhr und später ab 20.30 Uhr, geht es los. Es kommt also darauf an, wann die Sonne untergeht. Am besten schaust du auf der Website des Events oder auf den Plakaten rund um den Schlossplatz herum, wie spät das Programm startet.

Karlsruher Schlosslichtspiele I'MMORTAL

Die Lichtkünstler stellen verschiedene Geschichten vor, die ich manchmal mehr, manchmal weniger nachvollziehen konnte. Dieses Jahr sind viele Künstler aus Ungarn gekommen. Am meisten beeindruckt hat mich das Programm I’IMMORTAL. Hier haben die Künstler mit Artisten bzw. Akrobaten aus dem Zirkus zusammengearbeitet und eine wundervolle Geschichte auf das Schloss gezaubert, in der der Hauptcharakter unsterblich wird. Da ich einfach fasziniert bin von der Akrobatik, war diese Geschichte mein absolutes Highlight. Auch gefühlstechnisch habe ich am meisten mitgenommen. Es lohnt sich also bis zum Schluss zu warten!!!

Karlsruher Schlosslichtspiele Akrobat I'IMMORTAL

Der Eintritt für die Schlosslichtspiele ist kostenlos. Am besten nimmst du dir eine Decke, eine Jacke und dein Schatz mit und verbringst einen lauschigen Abend bei einem guten Glas Wein auf dem Schlossplatz.

Sight Seeing in Karlsruhe – erste Erkundungen mit dem Waschweib Mimi

Wenn ich eine Stadt erkunde, dann schaue ich immer nach Stadtführungen oder Hop on Hop off Bussen. In Karlsruhe wurde ich sogar Teil einer Stadtführung. Vielleicht kennst du kostümierte Stadtführungen? Ich finde sie immer wunderbar, da man viel einfacher in die Geschichte eines Ortes abtauchen kann und aufmerksamer den Geschichten der Figur folgt. So erging es mir auch in Karlsruhe, als das Waschweib Mimi einige Mädels der KTG und mich durch 300 Jahre Karlsruher Geschichte geführt hat. Und wenn ich sage, ich wurde Teil dieser Führung, dann liegt es daran, dass ich für diese Zeit Hofdame Luise Karoline Geyer von Geyersburg, Freifrau von Hochberg, spielte.

Ich habe erfahren, dass Karlsruhe erst 1715 von Markgraf Karl Wilhelm als Haupt- und Residenzstadt des Landes Baden gegründet wurde. Das Waschweib Mimi hat uns außerdem erklärt, dass der Markgraf dem absolutistischen Stil entsprechen wollte und die Stadt fächer-bzw. strahlenartig anordnen lassen hat. Das bedeutet die Straßen führen nun alle in dieser Form vom Schloss ab. Als sehr bewundernswert habe ich auch die frühen liberalen Züge trotz des Absolutismus empfunden. Denn unsere heutigen Grundrechte fanden ihre Ursprünge 1863/64 in Karlsruhe. Hier hat sich die Denkweise den Mensch als Untertan zu sehen in die Betrachtung „der Mensch als Bürger“ verändert. Der „Platz der Grundrechte“ erinnert daran und ist Teil der Führung vom Waschweib Mimi.

Auf dem Schlossplatz und im Schlossgarten erfahre ich endlich welche Rolle ich bzw. meine Spielfigur Luise Karoline Geyer von Geyersburg gespielt hat. Sie ist mit 18 Jahren die zweite Ehefrau von Karl Friedrich von Baden (58 Jahre) geworden und hat eigentlich nur dazu gedient ihren Mann zu bespaßen. Wie sie aber dann doch zu einer ganz zentralen Figur in der Geschichte von Karlsruhe wurde, möchte ich hier aber nicht verraten. 🙂

Sight Seeing in Karlsruhe – rund um das barocke Karlsruher Schloss

Ich bin total begeistert von dem Anblick des Karlsruher Schlosses. Es ist sehr prunkvoll, weil es in der barocken Zeit entstanden ist. Dieses Schloss kann auf jeden Fall mit dem Schloss Schönbrunn mithalten. Im Karlsruher Schloss befindet sich das „Badische Landesmuseum“, dort erhältst du natürlich auch einen Einblick wie Karl Friedrich und Co. gelebt haben.

Bei einem Städtetrip darf ein Blick von oben für mich nicht fehlen. Deswegen wollte ich unbedingt auf den Schlossturm hinauf. Dass ich eigentlich Höhenangst habe, fiel mir dann erst beim Treppen steigen wieder ein. Die Aussicht war aber so wunderschön, dass sie jede Angst vergessen lassen hat. Du wirst hier auch sehr schön die fächer- bzw. strahlenförmige Anordnung der Straßen und Wege wieder erkennen.

Eintritt für den Schlossturm: 4,00 Euro oder kostenlos mit der Karlsruhe Card

Natürlich spazieren viele Touristen und die Karlsruher selbst durch den Schlossgarten. Wenn du dich gerne ein wenig abseits der Massen aufhältst, dann empfehle ich dir über den „Neuen Zirkel“ zu spazieren. So umrundest du einmal den großen Schlossgarten, bist von der Sonne bestens geschützt und kannst die Ruhe genießen.

Sight Seeing in Karlsruhe – der botanische Garten

Spazierst du den „Neuen Zirkel“ entlang, gelangst du wie von selbst in einem Bogen zum Botanischen Garten. Der Weg führt vorbei an der badischen Weinstube im Brotgarten, wo du in schöner Kulisse einen Kaffee trinken kannst, und dem Torhaus des Botanischen Garten. Der Besuch der drei Schaugewächshäuser und der Orangerie hat seinen Preis. Aber draußen gibt es auch schon akkurate Beete mit wunderschönen Blumen zu bestaunen. Im Frühling soll die schönste Zeit im Botanischen Garten sein und das ist ja auch verständlich. In der Hitze des Sommers halten es eben nicht alle Blüten aus. Die Schaugewächshäuser habe ich zwar besucht, aber im Sommer empfiehlt es sich bei 30°C eher weniger.

Badische Weinstobe im Brotgarten

Eintritt für die Schaugewächshäuser: 3,00 Euro

Erholung außerhalb der Stadtmitte

Es gibt in Karlsruhe natürlich weitaus mehr, als nur die Stadtmitte zu bestaunen. Da wäre noch der Stadtteil Durlach, das ZKM, der Zoologische Stadtgarten oder auch die „Günther-Klotz-Anlage“. Zu dieser Anlage bin ich mit der Straßenbahn gefahren. Am besten steigst du bei der Haltestelle „Europahalle/Europabad“ aus. Die Gegend ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, wenn man aus der barocken Stadtmitte kommt.

Davon habe ich mich aber nicht beirren lassen, sondern folgte meiner Nase Richtung Park. Gut, er hat bestimmt schon bessere Zeit erlebt, zumal die vielen Grünflächen dringend Wasser nötig hatten. Aber dafür war es hier weniger touristisch. Einige Einheimische haben im Schatten auf den Grünflächen gelegen oder sich gesonnt, andere fuhren mit dem Fahrrad. Und dann ist mir eine Anhöhe aufgefallen. Fast wie ein Deich hat sie ausgesehen und Deiche MUSS ich immer erklimmen und schauen, ob sich dahinter das Meer verbirgt. Natürlich findet sich in Karlsruhe kein Meer, dafür aber die Alb, also ein kleines Flüsschen. An der Alb entlang fahren die Einheimischen gerne Fahrrad, spazieren oder halten ihre Füße ins kühle Nass. Viele Pärchen sitzen hier und genießen ihre Zweisamkeit, zum Beispiel auf Kiesbetten, an die sie nur herankommen, wenn sie den Fluss durchqueren. Wasserliebende Hunde fühlen sich an der Alb auch pudelwohl. Verdeckt von großen schattenspendenden Bäumen kann man hier sehr gut der Stadthektik entfliehen. Nur eine Schnellstraße ist zu hören.

Kulinarische Besonderheiten in Karlsruhe

Das Vogelbräu

Badische Speisen sind in Karlsruhe ein Muss! Die Baden sind stolz darauf und das zurecht. Dank der Einladung der KTG habe ich mich im Vogelbräu am Alten Friedhof wiedergefunden.  Es handelt sich um ein Brauereilokal mit Biergarten und kneipenartiger, rustikalen Einrichtung. Hier geht es deftig zu. Deswegen bin ich der Empfehlung gefolgt und bestellte Wurstsalat und dazu Bratkartoffeln. Dazu gab es ein frisch gezapftes, unfiltriertes Bier – lecker!

Café Juli

Für einen leckeren Kaffee kehrst du am besten im „Café Juli“ am Gutenberg Platz ein. Hier gibt es leckeren Kuchen und im Sommer kannst du sehr schön draußen auf dem Platz sitzen. Aber auch drinnen ist es sehr gemütlich. Scheinbar lässt es sich dort auch ganz gut arbeiten, denn ich habe gleich zwei Menschen mit Laptops gesehen. Der Tipp kommt übrigens von dem Karlsruher Kind Tanja von Reiseaufnahmen, die ich endlich einmal wiedergetroffen habe.

Multi Kulti

Ein absoutes Muss im Sommer ist der Besuch vom Multi Kulti direkt am Schlossplatz. Von der Terrasse hast du nicht nur einen tollen Blick auf das Schloss, du kannst auch ganz fantastisch, erfrischende fancy Limonaden genießen.

Übernachten in Karlsruhe

Ich habe im „Berliner Hof“, einem familiengeführten Hotel übernachtet. Es liegt an einer kleinen Seitenstraße, die zur Shoppingstraße führt. Wer mit einem großen Auto anreist, sollte an der Straße parken. Das Hotel gibt dann einen Anwohnerparkschein aus. Die Einfahrt zum Hotelparkplatz ist nämlich extrem eng und ohne Einweisung nicht passierbar.

Wochenende in Karlsruhe - Berliner Hof Bett Wochenende in Karlsruhe - Berliner Hof Zimmer

Die Zimmer haben kleine Balkone und sind für einen kurzen Aufenthalt ausreichend ausgestattet. Das Highlight war definitiv das Frühstück, das mit 9,00 Euro kein Cent zu viel kostet. Es gibt warme Getränke so viel du möchtest. Du könntest dir deinen Tee und Kaffee selbst holen, aber die Servicemitarbeiterin war sehr aufmerksam und brachte allen Gästen ihre Getränke. Neben verschiedenen Brötchen- und Brotsorten gab es eine riesige Auswahl, um sich Müsli selbst zusammenzustellen, Joghurts, Käse- und Aufschnittplatten und sogar Fisch. Obstsalat, frisches Obst und Gemüse standen auch bereit. Alles war mit Liebe hergerichtet. Das habe ich in 4 Sternenhäuser schon viel schlechter gesehen. Also wer für ein Wochenende Karlsruhe besucht und city- sowie schlossnah nächtigen möchte, ist im „Berliner Hof“ definitiv richtig!

In Karlsruhe von A nach B

Wenn du wie ich recht nahe am Europaplatz untergekommen bist, dann ist alles in der Innenstadt super zu Fuß zu erreichen, auch das Schloss. Da braucht es die Tram nicht. Geht es aber nach Durlach, zum Vogelbräu oder zur Günther-Klotz-Anlage bzw. an die Alb, dann wäre die Tram sehr sinnvoll. Sie ist regelmäßig unterwegs, also alle paar Minuten und mit vielen Linien ausgestattet, die aber trotzdem leicht zu überblicken sind. Meine Ziele konnte ich oftmals mit verschiedenen Linien erreichen. Wenn du die Route bei Google Maps eingibst, werden dir die richtigen und passenden Verbindungen angezeigt.

Du kannst dir also überlegen, ob die Karlsruhe Card für ein Wochenende für dich sinnvoll sein kann. Mit dieser kannst du alle Öffis nutzen und du erhältst mit ihr freien Eintritt in Museen und den Zoo. Auch den Schlossturm kannst du mit ihr kostenfrei besuchen. Mehr Informationen erhältst du auf der Website der KTG.


Warst du schon einmal ein Wochenende in Karlsruhe? Und was hast du so unternommen? Wenn du noch weitere Tipps hast, dann hinterlasse gerne einen Kommentar.

Ich wurde zu diesem Wochenende von der Karlsruhe Tourismus GmbH eingeladen. Dabei wurde eine Nacht im Berliner Hof, die Stadtführung, die Karlsruhe Card sowie das Essen im Vogelbräu übernommen. Die zweite Nacht im Hotel habe ich selbst bezahlt. Meine Meinung bleibt von diesem Sponsoring jedoch unberührt.

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