Und plötzlich flog ich nach Indien…

Und plötzlich flog ich nach Indien…

Eigentlich hatte ich Indien ja gar nicht auf dem Zettel, jedenfalls nicht so richtig. An diesem Land scheiden sich die Geister wie bei keinem anderen und sowieso wollte ich als erstes asiatisches Land Sri Lanka besuchen. Aber dieses Jahr war dafür kein Geld da, es war ohnehin ein Jahr mit Ups und Downs, aber dazu später einmal mehr. Da kam mir schon gar nicht der Gedanke nach Indien zu reisen. Doch da machte mir mein Freund Divakar ein Strich durch die Rechnung und lud mich, sowie andere Freunde aus meiner Contipraktikanten-Zeit, zu seiner Hochzeit ein. 🙂 Durch meinen Kopf schrie eine Stimme „Abenteuer, Abenteuer, Aaaaabenteuer“! Ich habe nicht lange nachgedacht und zugesagt. Zusammen mit einem guten Freund flog ich nach Indien.

Indientrip - Ausblick auf Vadodara vom Hotel aus

Wir reisten in den Staat Gujarat, wo Gandhi geboren wurde. Er liegt nord-westlich, unterhalb von Pakistan. Die Stadt, in der unser Freund wohnt, heißt Vadodara (früher auch Baroda). Aber es sollte nicht der einzige Ort der Feierlichkeiten sein.

Mein Indientrip – Von der Verlobungsfeier bis zum Empfang

Eine indische Hochzeit dauert ca. eine Woche, oftmals werden Rituale über mehrere Tage verteilt, aber das war hier nicht der Fall. Die Feierlichkeiten unseres Freundes erstreckten sich über drei Tage: Verlobungsfeier, Hochzeit und Empfang zusammen mit der Hochzeit der Schwester. Am 28.11. ging es für meine Reisebleitung und mich in Düsseldorf los, am 29.11. kamen wir in der Früh in Vadodara an und konnten uns ein bisschen im Hotel ausruhen. Dann war es aber Zeit für die Handbemalung und das Besorgen von richtigen Outfits. Abends fuhren wir mit einem Zug (Indiens zweite Klasse) über Nacht nach Gandhidham zum Wohnort der Braut. Darauf war ich gar nicht vorbereitet und es bereitete mir auch Unbehagen, aber was sollte ich machen?  Da musste ich durch! Viel Schlaf bekam ich in der Nacht allerdings nicht.

Die Verlobung

Angekommen in Gandhidham im Hotel Nummer eins konnten wir ein wenig ausruhen, frühstücken und dann fingen die Feierlichkeiten der Verlobung an. Wir sahen die wunderschöne Braut Axina zum ersten Mal.  Zwischen Feierlichkeiten und Party konnten wir uns erneut ein wenig ausruhen. Gegen Nachmittag folgten dann Hindi-Bräuche und Rituale. Mir fiel auf, dass diese getrennt abgehalten und das Brautpaar erst später zusammengeführt wurde. Außerdem empfand ich es anfangs seltsam, dass die Eltern so gar nichts mit den Ritualen zu tun hatten, sondern mehr Onkel oder Tanten. Aber es ist eben die ganze Familie involviert, dementsprechend eng ist die Verbindung. Nach den religiösen Feierlichtkeiten gab es ein großes Buffet und anschließend eine Party mit Vorführungen und Tanz. Wir waren dabei eigentlich die wichtigste Showeinlage. 🙂 Abends ging es endlich ins Hotel, wo wir die erste Nacht in einem richtigen Bett schlafen konnten. Das hatten nicht nur wir, sondern auch der Bräutigam bitternötig.

Indientrip - Verlobungsring

Die Hochzeit

Am nächsten Morgen, direkt nach dem Frühstück, machten wir uns schick und gesellten uns zur Familie unseres Freundes. Bei der Hochzeit ist es Brauch den Bräutigam mit Tänzen und Musik zur Familie der Braut zu führen. Eine Schwester der Braut übernimmt dann das Willkommen heißen. Da die Familie von der Verlobungsparty her schon wusste, wie wild vor allem die Jungs unserer internationalen Truppe feiern konnten, wurde kein Nein akzeptiert. Ich zog mich lediglich zum Fotografieren oder zum Sonnenschutz suchen einmal kurz zurück.

Indientrip - Tanz am Hochzeitstag

Auch die Hochzeitsrituale zogen sich ganz schön hin, es wurden Snacks gereicht und auch dieses Mal kamen die Gäste viel eher zu ihrem Mittagessen, als das Brautpaar selbst. Witzig fand ich, dass das Verstecken der Brautschuhe scheinbar überall Brauch ist. Schließlich kennen wir es auch in Deutschland. Allerdings werden in Indien auch die Schuhe des Bräutigams geklaut. Werden sie nicht gefunden, kann das ganz schön teuer werden.

Nach einer Pause fuhren wir mit einem Bus und Diva‘s ganzen Family nach Bhuj, da er und Axina an einem Ritual im Tempel teilzunehmen hatten. Wir bekamen etwas zu essen und Diva’s Cousinen nahmen uns mit zur Ehrung der Hindi-Götter. Zum Tempel selbst weiter unten mehr. Von Bhuj aus ging es über Nacht mit dem Zug wieder zurück nach Vadodara, wo wir dann ein bisschen mehr Schlaf bekamen.

Indientrip - Pavillion der Hindi Rituale

Der Empfang

Der Empfang mit fabelhaften Buffet und der Hochzeit der Schwester von Diva und ihrem Mann war sehr schön, denn es wurde alles draußen abgehalten. Die Belichtung, die Bestuhlung, das Essen, die Atmosphäre, das Personal, der Sonnenuntergang – alles ganz bezaubernd. So muss es einfach sein! Bis die beiden frisch verheirateten Pärchen etwas zu Essen bekamen, saßen wir schon satt um das Feuer und genossen das letzte Beisammensein, denn es handelte sich um den letzten Abend der internationalen Truppe bestehend aus Indern, Deutschen, Brasilianern und Amerikanern.

Mein Indientrip – Sight Seeing während den Feierlichkeiten

Vom Land selber habe ich recht wenig gesehen, es war einfach nicht die Zeit und anfangs traute man sich auch nicht alleine die Gegend zu erkunden, bzw. wusste nicht wie die Pläne waren. Aber durch die Reise nach Gandhidham über Bhuj zurück nach Vadodara und ein paar ruhigere Tage dort, hatten wir ein paar Gelegenheiten Indiens Baukunst zu bewundern.

Der Tempel in Bhuj

Der Swaminarayan Temple in Bhuj ist ein wahres Wunderwerk! Weißer Marmor und goldene Kuppeln. Die Gebäude um den Tempel herum sind aus rosa Marmor gebaut, dort leben die Saints Swami und Sankhiyogi ben (Priester und Priesterinnen). Aber jeder Reisende kann in den Nebengebäuden für ein paar Nächte unterkommen. Der ganze Bus voll Familie und unsere internationale Sechsergruppe bekamen dort Abendessen. Warum der Tempel an sich weiß ist, hat einen einfachen Grund, der originale Tempel in rosa wurde durch ein Erdbeben zerstört. Über die Kosten und die Dauer des Wiederaufbaus gibt es unterschiedliche Aussagen. Wahrscheinlich hat es sechs bis zehn Jahre gedauert und es wurde 24 Stunden täglich daran gearbeitet. Die Familie unseres Freundes Diva hat den Wiederaufbau finanziell unterstützt, deswegen ist er etwas Besonderes für sie.

Indientrip - Swaminarayan Temple

Laxmi Vilas Palace

Der Palast des Ma­ha­ra­d­scha (kann mit König übersetzt werden) von Vadodara ist total beeindruckend. Wenn man genauer hinsieht, dann erkennt man auch christliche und muslimische Bauelemente. Ich habe es gar nicht gewusst, aber die Maharadschas haben sich generell sehr für andere Kulturen interessiert. Das ist mir auch bei der Erkundung des Palasts aufgefallen, vor allem bei den Portraitfotos der Maharani (Frau des Maharadschas) oder bei den bunten Fenstergläsern aus Heidelberg, die in einem speziellen Raum zu finden waren. Ausländer zahlen für den Eintritt ein bisschen mehr (im Vergleich zum Eintritt der Sehenswürdigkeiten in den EU ist das immer noch gar nichts), außerdem gibt es Audioguides auf Hindi, Englisch und Französisch. Die einzelnen Elemente sind mit Zahlen gekennzeichnet, so kann man auch einmal vor- oder zurückspulen. Leider darf man im Palast selber keine Fotos machen und dabei hätte ich dir so gerne dieses beeindruckende Gebäude von allen Facetten gezeigt!

Indientrip - Vadodara Palast

Indientrip - Vadodara Palast Eindrücke

Vadodara Altstadt und Mangal Bazar

Ein tolles Erlebnis ist es einen Markt in Indien zu besuchen, auch Vadodara hat einen in der Altstadt. Die Fahrt von Alkapuri (in diesem Stadtteil wohnt unser Freund) zum Mangal Bazar allein war schon abenteuerlich. Wir teilten uns auf drei oder vier Tuks auf und es war ein regelrechtes Wettrennen. Ich habe mir nicht nur einmal die Augen zugehalten, weil wir nur knapp einem Auto oder Motorrad ausgewichen sind. Angekommen in der Altstadt, in der Nähe von Nyay Mandir (dem Gerichtsviertel der Stadt), begrüßte uns im Sur Sagar Lake eine riesige Shiva Statue. Die Altstadt von Vadodara ist mit Toren vom Rest der Stadt getrennt und sagen wir es mal nett: sie macht einen abgewetzteren Eindruck, als die Stadt auf der anderen Seite der Brücke. Hier ermahnen uns unsere neuen indischen Freunde inständig auf unsere Taschen zu achten und nicht den Anschluss zu verlieren. Ich fühlte mich aber keine einzige Sekunde unsicher. Auch die Verkäufer habe ich nicht als aufdringlich empfunden. Wenn sechs Ausländer Geschenke für ihre Lieben daheim benötigen, dann dauert das Shopping ganz schön lange, aber wir haben alles bekommen: Schals, Gewürze, Tee, Klamotten und andere kleine Mitbringsel.

Indientrip - Shiva Statue

Indientrip - Mangal Bazar Vadodara

Mein Indientrip – Learnings und Tipps für deine Indienreise

  • Impfungen sind ein Muss. Bitte lasse deinen Impfschutz überprüfen und lass dich beraten, ob du weitere Impfungen benötigst. Mir wurde zu Tollwut,- Hepatitis A,- und Typhusimpfungen geraten. In anderen Teilen Indiens oder wenn du Backpacking machst, könnte auch eine Malariaimpfung sinnvoll sein. Oftmals übernimmt die Krankenkasse deine Reiseimpfungen. Dies findest du im Serviceangebot deiner Krankenkasse heraus.
  • Die ein oder andere Versicherung ist nicht schlecht. In Zeiten von Insolvenzen von Airlines, plötzlichen Naturkatastrophen und anderen Dingen, für die dein Reiseanbieter oder die Airline keine Haftung übernehmen, kann eine Reiserücktrittsversicherung ganz sinnvoll sein.
  • Unbedingt mitnehmen solltest du folgende Dinge: Mückenspray, starke Sonnencreme, Hygiene – bzw. Toilettentücher, Hygienegel oder Hygienespray, Mittel gegen Durchfall (vielleicht auch ein Antibiotikum zur Vorsicht) und jede Menge Taschentücher.
  • Wenn dir vorher schon klar ist, dass du mit dem Zug reisen wirst, dann solltest du besser nicht mit einem Koffer reisen. Entscheide dich lieber für einen Backpack. Ich rate dir aus praktischen Gründen dazu. Außerdem wird es nachts recht kalt und wirklich geschlossen ist auch der zweite-Klasse-Zug nicht. Daher pack dir eine Decke, ein kleines Kopfkissen und einen Pullover sowie warme Socken ein.
  • Wenn du nicht auf die Zeit der Einheimischen (Freunde, Guides, Helfer) angewiesen sein willst, dann gilt es selbst die Organisation in die Hand zu nehmen. Richte dich dabei aber an Tipps oder frage im Hotel genau nach, gerade wenn es um Kosten für eine Tukfahrt geht.
  • Sowohl beim Tukfahren, als auch auf dem Markt gilt: Handeln! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es in Indien bei weiten nicht so lange dauert, wie z.B. in der Türkei.
  • Für deinen Rückflug solltest du bereits eingecheckt haben, sodass du einen Boarding Pass hast. In Indien wirst du bereits beim Eingang des Flughafens daraufhin kontrolliert. Generell halte ich die Sicherheitsmaßnahmen zum Teil sehr viel strenger als bei uns empfunden. In Vadodara checkten wir im brandneuen internationalen Flughafen ein, wurden vor der Tür und dann vor den Check-in Schaltern kontrolliert (10 m weiter), um dann am Schalter zu erfahren, dass unser Gepäck erst noch gescannt werden muss. Außerdem war der Schalter, wo man für Übergepäck zahlt, wieder außerhalb des Check-in Bereichs, sodass wir wieder kontrolliert wurden. In Indien gilt bei Billigairlines also nicht „eine Stunde vor Abflug da sein, reicht“!
  • Die Inder sind gerne bereit dir zu helfen und erzählen dir bereitwillig etwas über die Sehenswürdigkeiten, allerdings kann es schnell einmal sein, dass du von drei Leuten drei verschiedene Infos bekommst. Es liegt dann an dir zu interpretieren, was stimmt. 🙂 Nehmen wir mal den Tempel von Bhuj: als ich meiner Reisebegleitung von meinen Erkenntnissen über die Länge des Baus erzählte, hatte er ganz andere Infos und ein anderer noch wieder eine andere erfahren. Wir schätzen also, der Bau des weißen Tempel hat etwa sechs bis zehn Jahre gedauert.
  • Generell gilt es in Indien ruhig zu bleiben, wenn Probleme auftauchen. Es findet sich immer ein Weg, nur manchmal dauert es einfach. Geduld ist hier angesagt und mehr als eine Tugend.
  • Aus Respekt vor den Göttern, solltest du vor Statuen der Götter lieber nicht mit dem Rücken zur Gottheit posen, das ist respektlos. Man dreht den Göttern nicht den Rücken zu.

Ich habe in Indien eine ganze Menge über mich selbst gelernt und das, obwohl ich nur sieben Tage dort war. Mir wurde vor Ort bewusst, wie tolerant ich bin. Das ist jetzt absolut kein Eigenlob, sondern eine Selbsterkenntnis. Vor und nach der Reise habe ich gemerkt, dass ich Dinge einfach akzeptiert habe, ohne sie mit meinen westlichen Wertvorstellungen zu vergleichen. Genau das wäre nämlich falsch! Natürlich bin ich andere Hotels und mehr Sauberkeit, vielleicht auch mehr Service gewohnt, aber dafür bin ich doch nicht nach Indien geflogen. Ich habe großartige, wundervolle Menschen kennengelernt und wenn ich jetzt an sie denke, dann vermisse ich sie sehr! Wie es mir gelang trotz Müll in den Straßen, trotz Straßenhunde, trotz Armut, Gestank und Kühen die Schönheit Indiens zu erkennen, lässt sich wahrlich nur durch einen eigenen Besuch dieses unglaublichen Landes verstehen.

Was denkst du über Indien, bist du schon einmal dort gewesen und hast weitere Tipps? Benötigst du zur Vorbereitung deiner Indienreise weitere Informationen oder hast du noch Fragen zu Visum, Flug und anderen Dingen? Dann schreibe es mir doch einfach in die Kommentare. 🙂


Ich habe meine Reise mithilfe von Tipps dieser Beiträge vorbereitet:

Allein reisen als Frau in Indien: ein Plädoyer für ein stigmatisiertes Land
Finanzkrise in Indien
Langstreckenflüge. 9 Tipps zum Zeitvertreib
Indien Visa online

Nachts im Landesmuseum Hannover – ein Instawalk

Nachts im Landesmuseum Hannover – ein Instawalk

Die Idee für einen Instawalk war schnell entwickelt. Gut ist es, wenn man den Social Media Berater des Landesmuseum Hannover kennt und er die Connection herstellt. Schließlich traf ich mich mit dem Pressesprecher Dennis, der ebenso angetan war von der Idee wie ich. Das Motto: Nachts im Museum, ganz exklusiv für Blogger, Instagrammer und Fans.

Landesmuseum Hannover - begeisterte Teilnehmer beim Instawalk

Landesmuseum Hannover – 24 Blogger, Instagrammer und Fans nachts im Museum

Das Landesmuseum Hannover ist ein Weltenmuseum, bestehend aus NaturWelten, MenschenWelten und KunstWelten. Wir wollten die Teilnehmer des Instawalks in eben diese Welten entführen und sie mitnehmen auf eine Reise durch die Geschichtsepochen und Evolution des Lebens auf der Erde.

Die exklusive Führung übernahm Pressesprecher Dennis selbst. Wir waren ganz allein im Museum, natürlich mit der Spinne Carolin oder den Fischen Dory und Nemo, sowie den Echsen (tot und lebendig). 🙂

Landesmuseum Hannover – die NaturWelten

Wir gingen chronologisch in der Evolutionsgeschichte vor. Das Leben entstand im Wasser. Wir erfuhren von Dennis welche Fische das Landesmuseum beherbergt. Nemos und Dories sind ebenso zu finden, wie heimische Fische oder die sogenannten Guppies. Aber auch Exoten, wie Piranhas kann man sich im Landesmuseum Hannover anschauen. Zu ihnen sei eins gesagt: sie sind lange nicht so gefährlich und tödlich wie allgemein bekannt ist.

Vom Leben im Wasser ging es an Land. Man glaubt gar nicht wie die Gegend um Hannover vor tausenden von Jahren klimatisch aussah und was für Tiere hier lebten. Neben Reptilien und Amphibien beherbergt das Landesmuseum auch Säugetiere, allerdings ganz kleine Mäuschen, die sich immer gut verstecken. Neben einer großen Vogelvoliere mit ausgestopften Arten, war mein Highlight in den Naturwelten das Skelett eines echten Dinos. Die genaue Bezeichnung lautet „Plateosaurus“.

Landesmuseum Hannover - Plateosaurus

Landesmuseum Hannover – die MenschenWelten

Von den NaturWelten führte uns Dennis in die MenschenWelten. Hier sind viele archäologische Funde anzusehen. Die Teilnehmer des Instawalks konnten sich ein Bild über die Evolutionsgeschichte des Menschen machen. Von der Steinzeit wandelten wir über die Bronzezeit in die römische Kaiserzeit, dann über die Völkerwanderung (bedingt durch einen großen Klimawandel) bis ins späte Mittelalter. Viele Relikte aus diesen Zeiten stellt das Landesmuseum aus, es sind großartige Stücke aus der Völkerkunde. Der „rote Franz“ ist eine kleine Hauptattraktion. Die Moorleiche hat schon viele Reisen in andere Museen zu Sonderausstellungen unternommen.

Mich persönlich haben die danach folgenden Welten aus der Kolonialzeit besonders interessiert. Die Reise ging nach Peru, Polynesien, China und Afrika. Viele Länder möchte ich noch kennenlernen, das Landesmuseum Hannover hat mir dazu wunderbar erste Eindrücke vermittelt. In diesem Teil wurde Dennis auch einmal kritisch und sprach von der Sonderausstellung „heikles Erbe“. Viele Relikte und Funde verschiedener Völker sind in der Kolonialzeit nicht freiwillig in die Hände von Europäern geraten. Oftmals waren Plünderungen, Erpressungen, Diebstahl und schlichtweg Morde ein Weg um an kostbare Schätze zu gelangen. Eben diese werden heute für uns ausgestellt, es ist die Aufgabe eines Museums darüber aufzuklären.

Landesmuseum Hannover - Masken aus Polynesien

Landesmuseum – die KunstWelten

Zwei Etagen hatten wir bereits besichtigt, die Dritte mit den KunstWelten beherbergt die große und kostbare Kunstsammlung des Landesmuseums. Auch hier wurden die Teilnehmer von Dennis chronologisch durch die Kunsthistorie geführt. Kunstschätze aus Kirchen sind genauso zu bewundern wie Portraits aus vielen Jahrhunderten. Oftmals stehe ich gerade vor diesen Bildern, schaue mir den Blick der Menschen darauf ganz genau an und überlege mir, ob diese Person glücklich war und was für eine Geschichte sie durchlebt haben könnte. Ich bin davon überzeugt, dass die Phantasie der Instawalk Teilnehmer hier ganz besonders angesprochen wurde.

Nach ca. zwei Stunden war die exklusive Führung beendet und im Café Schönwalds konnten wir uns alle noch ein wenig austauschen, natürlich bei Speis und Trank. Das Feedback der Teilnehmer war durchweg positiv. Ich bin sehr froh, dass die Informationsaufnahme zu späterer Stunde und für viele nach der Arbeit, so fantastisch geklappt hat. Viele schöne Bilder der Teilnehmer sind nun auf Instagram unter den Hashtags #nachtsimmuseum und #landesmuseumhannover zu bestaunen.

Landesmuseum Hannover - KunstWelten

Was ist eigentlich ein Instawalk?

Falls du nicht weißt, was ein Instawalk eigentlich ist, dann möchte ich es dir gerne erklären. Instawalks gibt es schon seit dem Launch von Instagram, bzw. seitdem dieses soziale Netzwerk in Deutschland verbreitet ist. Damals erkundete man in einer Gruppe Städte, Ortschaften oder Museen. Es wurden Fotos gemacht, die während der Tour direkt auf Instagram hochgeladen wurden. Dabei waren Hahstags entscheidend, sie funktionieren bei Instagram wie Keywords bei Google. Ohne sie werden die Bilder nicht gefunden. Nun hat Instagram viele neue Funktionen und die User haben es generell verändert. Damals ging es bei Instagram noch um Momentaufnahmen und Selfies. Jetzt werden Fotos akribisch am PC bearbeitet, um dann über das Handy hochgeladen zu werden. Wichtig ist die Stimmigkeit innerhalb des eigenen Feeds. Aber es gibt noch die Stories, mit diesen kann man wunderbar Geschichten erzählen. Sie bleiben 24 Stunden und verschwinden dann automatisch wieder. Es handelt sich dabei um eine Funktion, die es erst seit diesem Jahr gibt. Hier kann man wieder Momentaufnahmen zeigen.

Beim Instawalk im Landesmuseum Hannover blieb es den Teilnehmern frei, ob sie direkt Bilder hochladen oder erst bearbeiten und später hochladen. Vielfach wurden die Stories verwendet, einige luden noch, während der Erkundung der Welten, Bilder hoch, andere erst einen Tag später oder nach dem Instawalk, als man gemütlich zusammensaß. Nun können Instagram User unter den Hashtags #nachtsimmuseum und #landesmuseumhannover die grandiosen Bilder der Teilnehmer bestaunen. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei den Teilnehmern dafür bedanken. Wir hoffen somit neue Follower für den Instagram Account @landesmuseum_hannover zu gewinnen und natürlich auch neue Gäste im Landesmuseum selbst.

Landesmuseum Hannover - Fotowand in den MenschenWelten

Für diese Fotowand wurden auch kurzerhand Gäste rekrutiert.

Warst du schon einmal im Landesmuseum Hannover und hast ähnliche Erfahrungen gemacht? Was war dein Lieblingsbereich? Erzähl mir davon in den Kommentaren.


Der Instawalk wurde von mir in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum Hannover organsiert und konzipiert. Dabei übernahm ich den Kontakt mit möglichen Influencern in und um Hannover. Das Landesmuseum kontaktierte die eigenen Fans, kümmerte sich um das Catering und die Führung durch das Haus.

Fragen von Blogger an Blogger – Liebster Award

Fragen von Blogger an Blogger – Liebster Award

Ich finde es ganz fantastisch von Janina und Linda alias Jäger und Sammler für den Liebster Award nominiert zu werden. Zwar hatte man mich letztes Jahr schon einmal nominiert und ich habe natürlich mitgemacht, aber ich möchte die Fragen von Janina und Linda einfach auch dazu verwenden dir noch mehr über mich, meine Gedanken, Wünsche, Vorhaben und Reisen zu erzählen.

Was Blogger von ihren Kollegen wissen wollen

Wann hast du mit dem Bloggen angefangen und warum?

Ich habe 2014 mit dem Bloggen, damals noch auf der Plattform Blogger von Google, angefangen. Der Grund war erst einmal recht schlicht: mein Einstieg und erster Job im Online Marketing stand bevor und vom Bloggen hatte ich noch gar keine Ahnung. Da ich leidenschaftlich gerne reise und noch Unmengen an Geschichten aus LA und Polen erzählen möchte, wollte ich einen Blog starten, um eine Plattform für meine Stories zu haben. So wurde der Grundstein für Anna immer unterwegs gelegt.

Anna immer unterwegs in Rom

Rom war einfach ein Traum!

Welche anderen Blogs liest du regelmäßig? Irgendeine Empfehlung?

Einen Lieblingsblog zu benennen finde ich schwierig, denn es kommt bei mir immer auch auf das Thema des Beitrags an. Diese finde ich meistens in meinen Social Media News Seiten, weil ich entsprechenden Bloggern dort folge. Ich liebe die Bilder und den Schreibstil von Couchabenteuerer und Die Gradwanderung, weil ich mich mit den beiden Mädels unheimlich gut identifizieren kann. Im Bereich Online Marketing oder Blogging lese ich gerne Beiträge von Zielbar, bloggerabc oder auch ganz schlicht t3n und Online Marketing.de. Zielbar, t3n und Online Marketing.de sehe ich aber schon wieder eher als Magazine und nicht mehr als Blogs an.

Zu Fuß, auf dem Schiff oder doch mit dem Camper? Wie bist du am liebsten unterwegs?

Am allerliebsten fliege ich natürlich, wenn es um das Reisen geht. Denn das ist oftmals gleichbedeutend mit „ein neues Land kennenlernen“. Ansonsten bin ich bei meinen Kurzreisen, die ja meist Städtereisen sind, zu Fuß unterwegs oder fahre mit den Öffis, wenn der Weg zu weit ist. Um mir einen groben Überblick zu verschaffen, rate ich auch immer zu Hopp-on Hopp-off Bussen.

Hast du einen Lieblings-Reiseproviant, der immer dabei ist?

Das gar nicht mal, eher ist Wasser für mich Pflicht. Ich trinke meistens zu wenig und deswegen versuche ich zumindestens eine kleine Flasche dabei zu haben. Ansonsten habe ich ab und zu einen Müsliriegel oder Obst in der Tasche, so als kleinen Snack, wenn das Mittagessen noch nicht in Sicht ist.

Für uns ist Essen ja ein großes Thema auf Reisen. Welches Land hat deiner Meinung nach die beste Küche?

Also ich träume gerade von der Pizza und dem Eis in Rom. Was ein Gaumenschmaus! *yummy* Nach meinem Kurztrip nach Rom bin ich, was Pizza angeht, sehr wählerisch geworden. Ist sie nicht aus dem Steinofen oder selbstgemacht, esse ich sie eher nicht. Also die italienische Küche ist eine meiner Favoriten.

Neben dem echten italienischen Essen, geht bei mir auch nichts über Sushi. Immer wenn ich Freundinnen zu Besuch habe, die ich entweder ebenso begeistert habe oder schon begeistert waren, geht es zu einem Sushi Restaurant in Hannover. Wir haben hier einige, die fast so gutes Sushi anbieten wie ich es in LA gegessen habe. Dort habe ich generell gerne die facettenreiche asiatische Küche genossen.

Nervt es deine Freunde auch, wenn du (ständig) dein Essen instagramst?

Mein Essen fotografiere ich zwar, stelle es aber höchst selten bei Instagram online. Ich bin eben kein Foodblogger und kann mit den Fotos nicht konkurrieren. 😉 Aber wenn es sich um etwas besonderes handelt, dann schicke ich es per Whatsapp an Freunde oder Familie. Mittlerweile snappe ich es auch ab und zu. Manchmal werde ich dafür belächelt und es kommt ein „typisch Anna“, aber das ist nie böse gemeint. 🙂

Hat sich dein Leben durch das Bloggen verändert?

Ohja, auf jeden Fall. Ich habe viel gelernt, was mich auch beruflich als Online Marketing Managerin weitergebracht hat. Ansonsten habe ich durch das Bloggen wunderbare Menschen kennengelernt, die mein Leben bereichern und die positiven Einfluss auf mich ausüben. Ich habe mich persönlich weiterentwickelt und kann durch das Schreiben viele Gedanken konkretisieren und aussprechen. Natürlich bereitet das Bloggen auch Einschränkungen. Denn irgendwo ist es eben auch arbeiten, wodurch ich weniger Freizeit habe. Das Bloggen macht mir unheimlich Spaß, aber nach harten Tagen fällt es schwer sich hinzusetzen. Auf der anderen Seite führte es aber auch dazu, dass ich mich besser strukturiere.

Was war der bisher schönste Moment, den dir das Bloggen beschert hat?

Das ist gar nicht so lange her. Ich habe bei einer Fotoparade mitgemacht und die für mich schönsten Fotos des ersten halben Jahres 2016 herausgesucht. Was meine Bilder angeht bin ich sehr kritisch und muss noch eine Menge lernen. Ab und zu bin ich ein wenig neidisch, wenn ich so wunderbar bunte und klare Bilder auf Instagram sehe. Aber es spornt mich vielmehr an noch besser zu werden und noch mehr zu üben oder über das Fotografieren zu lesen.

Nun aber zurück zum eigentlichen Punkt, den ich erzählen wollte: Ich habe also diesen Beitrag mit meinen schönsten Fotos zu gewissen vorgegeben Kategorien veröffentlicht und bekam unheimlich gutes Feedback, gerade zu den Bildern, bei denen ich sehr kritisch war. Das hat mich sehr überrascht und es hat auch gut getan! Ich bin diesen Menschen für ihr Lob unheimlich dankbar!

Musst du dir manchmal auch Kritik anhören?

Die Kritik kommt eher durch gezieltes Fragen meinerseits und ist konstruktiv. Ich entwickle mich und meinen Blog dadurch weiter. Natürlich fragen einige, ob man denn von sowas leben kann, aber das ist meistens nicht böse gemeint. Wirklich böse Worte habe ich bisher noch nicht lesen müssen. Meine Eltern finden es toll, dass ich blogge und mein Freund unterstützt mich ebenfalls. Menschen, die mir wichtig sind, wissen, dass mein Blog mein Baby ist.

Was tust du bei einer absoluten Schreibblockade?

Bei mir kann man nicht von Schreibblockade sprechen, es ist mehr der falsche Zeitpunkt oder die falsche Tageszeit. Wenn ich total kaputt bin, dann bringt das auch einfach nichts und ich verschiebe das Texting auf einen anderen Zeitpunkt oder Tag. Man könnte bei mir Schreibblockade eher mit Motivationsproblemen ersetzen, damit habe ich viel mehr Probleme. Neben dem Job zu reisen und darüber zu schreiben kann sehr anstrengend sein.

Gibt es etwas, was du als Bloggeranfänger gemacht hast und jetzt nicht mehr machen würdest?

Ohne wirkliche Idee einfach losschreiben funktioniert nicht mehr, dafür ist die Konkurrenz zu groß. Viele sagen „den Blog schreibe ich nur für mich“, aber warum machst du es dann online und führst nicht offline einfach ein Tagebuch? Wenn man einen Blog startet, dann bitte auch mit der Ambition, dass andere deine Texte lesen. Anfangs habe ich ohne eigene Domain und einem Namen, der zu mir passt angefangen. Heutzutage würde ich jedem empfehlen sich sein Ding zu suchen, seine Idee, seine Positionierung und Nische. Von der Blogplattform Blogger würde ich jedem abraten, denn man ist ziemlich eingeschränkt, wenn man nicht viel mit einem Code anfangen kann.

Anna immer unterwegs in Berlin

Ich glaube, du,  Janina und Linda haben nun einiges über mich erfahren können. Jetzt bin ich an der Reihe, andere Blogger zu nominieren und 11 Fragen zu stellen. Und zwar nominiere ich Britta von Irgendwiewoanders, Anna von Die Gradwanderung und Beatrice von Bea Creativ und habe mir folgende Fragen überlegt:

  1. Was macht deinen Blog aus, was möchtest du über deinen Blog vermitteln?
  2. Was war deine bisherige absolut beste und schönste Reise?
  3. Welche Reise oder welcher Ort hat dir so absolut gar nicht gefallen und warum?
  4. Was darf während einer Reise absolut nicht fehlen?
  5. Worauf achtest du beim fotografieren besonders?
  6. Welche Reise würdest du als erstes antreten, wenn Geld überhaupt keine Rolle spielt?
  7. Städtetrip, Wanderung oder Wellness – welche Reiseform magst du am liebsten?
  8. Würdest du dich als Backpacker, Flashpacker oder schlicht als Tourist bezeichnen und warum?
  9. Du hast die Möglichkeit – Berge oder Meer – was wählst du?
  10. Wenn du eine völlig fremde Kultur kennenlernen könntest, welche wäre das?
  11. Welcher Ort hat dich am meisten überrascht und warum?

Die Regeln des Liebster Awards

  • Bedanke dich bei der Person, die dich für den Liebster Award nominiert hat und verlinke ihren Blog/Blogbeitrag in deinem Artikel. (Das wäre also ich :))
  • Beantworte die 11 Fragen, die dir gestellt werden. Nominiere dann 3-11 weitere Blogger für den Award und informiere sie am besten auch persönlich über deinen Blog-Artikel.
  • Überlege dir 11 Fragen, die du den Nominierten stellen möchtest. Vielleicht kannst du ja auch ganz konkrete Fragen stellen, die du schon immer über die nominierten Blogger wissen wolltest?
  • Notiere auch du diese Regeln in dem Blogbeitrag.
Bremerhaven – Meer als du denkst [Werbung]

Bremerhaven – Meer als du denkst [Werbung]

Vor kurzem hieß es „auf nach Bremerhaven“. Ich wurde zu einer Bloggerreise von Erlebnis Bremerhaven eingeladen, mit dem Titel und Hashtag #meeralsdudenkst. Und das Motto passt bei Bremerhaven einfach perfekt.

Bremerhaven - die Havenwelten

Die Havenwelten vom Wasser aus

Du hast vielleicht schon viel Böses gehört über die Stadt an der Wesermündung und vielleicht ist auch manches davon wahr. Aber diese Stadt hat weitaus mehr zu bieten, vor allem für Familien, als du gerade denkst und davon möchte ich dir berichten.

Bremerhaven – das Programm der Reise

Unter den Seenotrettern von Bremerhaven

Ein großes Highlight der Bloggerreise war für mich die Fahrt mit dem Seenotrettungskreuzer. Wir wurden für eine Kontrollfahrt mitgenommen und dafür bin ich unheimlich dankbar. Ich liebe es auf dem Wasser zu sein und Wellen machen mir dabei nicht viel aus. Die Crew besteht aus vier Leuten, die für zwei Wochen eine Schicht übernehmen. Danach haben sie zwei Wochen frei. Ich habe mich sehr lange mit dem Kapitän auf der Brücke unterhalten und dabei sehr viel erfahren. Vor dieser Unterhaltung habe ich immer angenommen, dass die Seenotretter der verschiedenen  Standorte vom Staat finanziert werden, aber da wurde ich eines besseren belehrt. Sie sind zwar im staatlichen Auftrag unterwegs und Schirmherr ist unser Bundespräsident, aber die Seenotretter finanzieren sich rein durch Spenden. Da war ich erst einmal baff. Die Struktur ist also so gar nicht mit der Küstenwache der USA zu vergleichen. Aber zurück zur Brücke, dort gibt es viele Bildschirme, eine Menge Knöpfe und natürlich das Ruder. Als ich mich dann auch noch auf einen der Kapitänssessel setzen durfte, fühlte ich mich richtig heimisch.

Es gibt die Seenotretter schon seit 150 Jahren. Sie sichern 3660 Kilometer Küstenlinie von Borkum bis Usedom. Letztes Jahr haben die Seenotretter in ganz Deutschland 55 Menschen aus Seenot gerettet, haben 941 Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht und 400 Mal erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert. Seit Gründung in 1865 retteten sie insgesamt sogar 82.222 Menschen.

Cooking like a pro – Seefischkochstudio Bremerhaven

Direkt am Fischereihafen von Bremerhaven ist das Seefischkochstudio beheimatet. Ich wusste wir würden dort Fisch kochen. Aber dass es ein vier Gänge Menü werden würde und dass man dort wirklich von einem Kochstudio reden kann, davon hatte ich keinerlei Vorstellung. Als das Seefischkochstudio gegründet wurde, lernten dort noch die jungen Backfische (junge, unverheiratete Frauen) wie man vernünftig Fisch zu kochen hat. Jetzt bietet das Seefischkochstudio Kochshows und Kochkurse an. Einen solchen haben wir 9 Blogger dann mit Sous Chef Sebastian mitgemacht. Und wer sich jetzt einen alten Herren mit Bauch vorstellt, der liegt völlig falsch! Sebastian hatte uns richtig gut im Griff und gab uns nicht nur Rezepte von ihm und seinem Chef preis, sondern hatte auch immer einen guten Rat für zu Hause parat. Zum Beispiel wie man Zwiebeln und Paprika schneidet oder was wirklich eine Prise Salz bedeutet. Ganz wichtig für ein Seefischkochstudio ist es natürlich zu lernen, wie man Fisch bearbeitet. Ich habe mich als erstes getraut die Filets aus einer Scholle zu schneiden. Mit einem scharfen Messer ist das auch gar nicht so schwer, muss ich sagen. Man schneidet die Scholle auf der Linie einmal senkrecht auf, ritzt am Kopf eine Ecke, um dann entlang der Gräten die Filets herauszuschneiden. Also in Sachen Fisch macht mir jetzt keiner so schnell mehr was vor. 🙂

Bremerhaven - Kochen im Seefischkochstudio

Sowas von lecker!

Unser fantastisches Menü:

  • Krabbensalat
  • Ingwer-Möhrensuppe (ein Traum für einen Suppenfan) mit Garnelen
  • Schollen-Lachsröllchen auf Linsen
  • Joghurtcreme mit Fruchtpüree

Ganz lieben Dank an Sebastian für deine Geduld mit uns und all die Fingerkniffe für die Küche!

Einmal auswandern bitte – Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven

Am nächsten Tag stand wieder einiges auf dem Programm. Wir starteten nach dem Frühstück mit dem Deutschen Auswandererhaus, einem beeindruckenden Gebäude direkt in den „Havenwelten“. Da ich bereits Ellis Island in New York besuchte, war ich besonders aufgeregt. Geschichte interessiert mich sehr und gerade die Zeit der großen Auswanderung in die USA, ist meine Lieblingsepoche. Doch das Auswandererhaus kümmert sich nicht nur um 100 Jahre Auswanderung von Bremen und Bremerhaven aus, sondern auch um die Einwanderung nach Deutschland. Im Grunde bietet das Museum die komplette Migrationsgeschichte. Zwischen 1870 und 1970 verließen sieben Millionen Menschen von Bremerhaven aus Europa für immer. Dabei war Bremerhaven der größte Auswandererhafen Europas für die Auswanderung mit dem Schiff, was bis ca. 1970 die übliche Art der Auswanderung darstellte.

Was sind die Gründe für Auswanderung? Was sind die Gefühle bevor man Freunden oder Familie auf immer „Lebe wohl“ sagt? Welche Strapazen machten die Reisenden auf den Schiffen durch? All das wird sehr eindrucksvoll dargestellt. Ich war total beeindruckt von den Kulissen, ich fühlte mich einfach mitten drin, kurz vor der Abreise, an Bord oder auf Ellis Island. Aber das ist ja auch kein Wunder, da der Architekt Bühnenbildner war. Bis aufs Detail genau wurden die Szenen dargestellt, deswegen fühlt sich hier die ganze Familie abgeholt. Hier versteht man auch etwas von Storytelling, denn jeder Besucher bekommt einen Boardingpass mit einer echten Familie. Man wandelt also auf den Spuren von echten Geschehnissen und erfährt auf interaktive Weise, was die Personen durchlebten.

Meine Auswandererpersonen waren Ilse und Ludwig Tesch, sie verließen Deutschland von Bremerhaven aus und reisten nach Australien. Die Familie Tesch aus der Uckermarck wollte eigentlich wegen des angebotenen Lands in die USA, aber dort herrschte der Sezessionskrieg, so entschieden sie sich dann für Down Under. Um sich wirklich ganz auf die Geschichten einlassen zu können und um am Ende noch ein wenig Ahnenforschung zu betreiben, rate ich dir zu mehr als zwei Stunden Aufenthalt im Museum.

Weltreise entlang des achten Längengrads – das Klimahaus Bremerhaven

Nach dem Mittag – natürlich mit Fischbrötchen – ging es ins Klimahaus. Auch dieses befindet sich direkt in den Havenwelten. Wir bekamen eine exklusive Führung von zwei Stunden, in der wir einmal um die Welt reisten. Aber zuerst einmal gab es einen Snack in der Kochschule. Wir probierten mutig das Essen von morgen – Heuschrecken. Unlängst eine Delikatesse, aber doch von den meisten verschmäht. Warum eigentlich? Mir haben sie geschmeckt und seltsamerweise war die Überwindung überhaupt nicht groß.

Dann ging es los mit unserer Wanderung von Bremerhaven, über die Schweiz, Sardinien, Niger, Kamerun, Antarktis bis nach Samoa. Auch hier Storytelling vom Feinsten. Denn die Besucher folgen Axel auf seiner Reise entlang des achten Längengrads. Dabei werden die Klima- und Vegetationszonen nicht nur dargestellt, sondern auch gefühlt. In Sardinien ist es schon wesentlich wärmer, als in Bremerhaven, auch die Insekten fühlen sich hier wohl. In Niger ist es unsagbar heiß und staubtrocken. Kein Wunder, dass hier Wasser mehr Wert hat, als Gold. Dann geht es in den Dschungel von Kamerun, der Waran und Schildkröten leben hier, es ist warm und die Luft ist stickig. Etwas kühlere Luft wäre gut. Aber bitte doch nicht so bitterkalt wie in der Antarktis. Es wunderte mich nicht, dass man Axel hier frieren hört. An allen Stationen werden die Probleme der Klimaveränderung deutlich, dabei geht es vor allem um die Klimaveränderung, die der Mensch zu verantworten hat. Bei unserer Führung durch die Klimazonen begegneten wir immer wieder einer Kinderführung. Die Kids waren merklich begeistert. Das Klimahaus ist aber auch so wunderbar interaktiv. Zu jeder Klimazone lernen die Kids die Vegetation und  Tiere kennen, Insekten, Reptilien, Säugetiere (kleine süße Äffchen) und Fische. Wenn du Kinder hast, dann ab mit dir ins Klimahaus!

Freihandelszone Überseehäfen – Bremerhaven

Nach einer kleinen Pause, wurden wir vom Hafenbus abgeholt, der mit uns zu den Überseehäfen bis zu den Containerkajen fuhr. Von der Begleiterin der Hafengesellschaft erfuhren wir zunächst wie Bremerhaven denn überhaupt entstand. Die Hansestadt Bremen wollte einen Hafen direkt an der Wesermündung und so entschieden sie sich für das morastige Land, wo sich jetzt die Überseehäfen befinden. Dieses kaufte die Stadt dem König von Hannover ab. Er dachte, dass er ein gutes Geschäft machte, denn mit dem „schlechten Land“ konnte er nichts anfangen. Die Bremer erhielten es also recht günstig. Der König hatte keine Ahnung, dass es ein schlechter Deal für ihn werden würde. Das Stück Land wurde ein Freihafen, ohne Zollabfertigung. Hier verkehren nun Containerschiffe, die bis zu 19.000 Container transportieren können. Kommt man in die Freihandelszone, wo man ohne Genehmigung keinen Schritt allein macht und den Zoll passiert, fühlt man sich ein bisschen wie in Panem. Die Container Carrier sehen aus wie aus einer anderen Welt. Wenn ich sage „keinen einzigen Schritt“ dann meine ich das auch so. Fußgänger leben hier gefährlich, deswegen darf man sich in der Freihandelszone auch wirklich nicht zu Fuß bewegen. Leider ist auch fotografieren und filmen tabu. Vor dem gesperrten Teil der Kajen, können sich Besucher noch die Kaiserschleuse anschauen. Diese ist „Panamax“ genormt. Das bedeutet Schiffe, die für den Panamakanal zugelassen sind, können die Schleuse ebenfalls passieren. Den Namen hat sie vom letzten Kaiser, der die berühmte Hunnenrede an der Stelle hielt, wo sich die Kaiserschleuse befindet.

Bremerhaven - Containerkaje Überseehäfen

Die Kajen der Überseehäfen vom Wasser aus.

Bremerhaven at night

Wer glaubt in Bremerhaven kann man abends oder nachts nichts erleben, der täuscht sich gewaltig. Auch für Nachtschwärmer hat die Stadt etwas zu bieten. Wie wäre es mit einer waschechten Kneipe, so richtig schön oldschool, in der noch geraucht wird. Man kann das finden wie man will, das Krohn’s Eck ist eine richtig authentische Kneipe, wie es sie nur noch selten gibt mit Jukebox und rustikalem Ambiente.

Wer die Stadt mit seinem Kegelclub besucht, der sollte sich „Die letzte Kneipe vor New York“ nicht entgehen lassen. Hier gibt es nicht nur Live Musik, sondern auch leckeren Fisch. Es wird nicht geraucht, dafür aber ordentlich getrunken. Diese Kneipe besuchen wirklich noch Matrosen zum Feierabend, egal ob der abends oder morgens ist.

Wer sich den Bauch vollgeschlagen hat und vor dem Schlafen noch ein wenig spazieren gehen möchte, dem empfehle ich die Havenwelten im Dunkeln, die Skyline von Bremerhaven sozusagen. Die beiden Museen und das Conference Center, sowie der Segelhafen sind wunderbar beleuchtet. Auch wir Blogger haben es uns nicht nehmen lassen, dieses wunderschöne Bild einzufangen. Apropos, Marlene vom Blog Couchabenteurer war noch bis in die Nacht draußen und ganz allein, sie hatte absolut keine Angst. In den Havenwelten kann man sich nachts als Frau also noch frei bewegen.

Bremerhaven at night

Ich hatte ehrlich gesagt keine große Vorstellung von Bremerhaven. Ich wusste, da ist ein Hafen, ich kannte das Programm und wusste, wen ich dort treffen würde und das war es erst einmal. Aber ich wurde wirklich eines Besseren belehrt. Deswegen habe ich dir auch alles so ausführlich beschrieben. Mir ist es wichtig, dass die Stadt die bösen Vorurteile verliert. Bremerhavens Einwohnern ist sooo viel daran gelegen, dass man auch mal positiv über ihre Stadt spricht. Und warum sollte man auch nicht? Schließlich kann man in die Geschichte und einmal um die Welt reisen, das Meer erleben (segeln, Boot fahren, Schiffe besichtigen), wunderbar spazieren gehen, richtig guten Fisch essen und auch ganz toll übernachten. Neben den besuchten Angeboten der Stadt, wären noch der Zoo am Meer und das Schifffahrtsmuseum zu nennen. Diese beiden Attraktionen konnte ich leider nicht mehr besuchen. Aber ich gehe lieber mit dem Gefühl „ich muss noch einmal wiederkommen“ als mit dem Gefühl „okay, ich habe alles gesehen“.

Danke an die Organisatoren und Partner

Die Partnerhotels der Bloggerreise waren das Comfort Hotel Bremerhaven , das Best Western und das Hotel im Jaich. In der ersten Nacht waren wir Blogger aufgeteilt auf das Comfort Hotel und das Best Western am Fischereihafen. Ich nächtigte im Comfort Hotel und war mit meinem Zimmer ganz zufrieden. Richtig gut gefallen hat mir das Hotel im Jaich direkt am Segelhafen. Hier stimmt alles: Konzept, Dekoration, Einrichtung und Service. Allen Hotels vielen Dank, ihr wisst was vernünftige Betten sind. Ich bin da nämlich sehr pingelig! 🙂

Einen ganz besonderen Dank gilt den Organisatoren und Partnern, die ich hier noch gesondert verlinken und damit empfehlen möchte. Die Seenotretter in Bremerhaven, das Seefischkochstudio, Das Deutsche Auswandererhaus, das Klimahaus und ganz besonders das Team von Erlebnis Bremerhaven. Daneben noch recht herzlichen Dank an Taxi Lorenz, das Krohn’s Eck, Restaurantschiff Klibfisch, den Hafenbus und natürlich an die letzte Kneipe vor New York.

Bremerhaven - die Partner der Bloggerreise

Der Output an Geschenken war nicht gerade klein, dankeschön!

Für diese Reise wurden sämtliche Kosten von Erlebnis Bremerhaven und den Partnern übernommen, vom Hotel über die An- und Abreise, bis zur Verpflegung. Meine Meinung bleibt davon aber unberührt. Es gab keine weitere Bezahlung für die Anwesenheit oder für die Veröffentlichung dieses Beitrags. 

Romania – a big adventure

Romania – a big adventure

Bună ziua – my trip to Romania

Sibiu - old town viewI am happy to write about two special weeks in my life in which I visited a country I had no idea about – Romania – especially the city called Sibiu (Hermannstadt)…

It was kind of a school project. A company wanted to send two kids of my age to Sibiu where this German company had a subsidiary. People wanted to give us the chance to be introduced to a textile company and its operations. Also the visit was to get to know the country. So let’s say it was a branding project.

We were two girls going on an adventure! It was all organized by the company: Flights were booked, we got a flat of someone from the company in Sibiu, they picked us up and took us home, they paid for our meals and the best thing was getting us in contact with two wonderful girls who showed us the city.

What is so special about Sibiu? It is the old town!

I was nearly 18 years old and haven’t seen something like that before. The city was not just old, it was beautiful. The town’s hall was magnificent and covered with gold. The church was tall and towered above the city.

When I heard that Sibiu named the „Capital of Culture“ by the EU in 2007 I could totally agree. Sitting in bars in the old town with cobblestones, watching music videos on big streams, seeing kids meeting and having fun, just seizing the sun was amazing! I didn’t know that I would experience this kind of an old town again some years later in Poland

I saw the progress Sibiu went through and I was very impressed. But then there was also the other side: the main streets were perfectly built, but the other streets had huge holes. We saw parts of the city in which people seemed to be rich as hell, because the houses were immense. Those houses were bigger than I was used to here in the province of Germany. But we knew that there were also other parts. Everywhere we saw dogs, actually in good health. Where the company was located we saw a dog with its puppy everyday and the workers fed them. But later I got to know from another friend from Romania that the streets are dangerous because of the wild dogs.

However, we felt save and had a wonderful time, thanks to our new friends. We went to a zoo, to a great museum in which houses were built as they are from other ages and of course we went shopping.

Sibia - museum

Balea Lac – amazing nature in Romania

Besides, there were also coworkers of the boss (who speaks perfectly German) who took us on a trip to an amazing place up a mountain. In the car on our way there we passed some villages in which time seemed to stand still and people lived like back in the 1920ies or so. That was one of those other experiences we had.

The street up the mountain was so winding, that we were just able to drive 20 or 30 km/h. As a proof, please check the picture below:

Way up to Balea Lac

In the end we came to „Balea Lac„, a crystal clear water lake in hundreds of meters height. When we arrived there was fog, but anyway it was a gorgeous place. It was cold up there and we were used to 30°C in Sibiu. However we were able to take some nice pictures. I am very happy that we had those amazing moments in Romanian nature.

Balea Lac

Beautiful place in the mountains

We learned a lot about the culture of the country especially from our friends who are speaking perfectly English. For example we learned about the struggles of farmers who have to obey to European law. The young Romanian generation is clever and proud and fights for its dreams. I also remember that we were invited to a birthday party in the house of the Dobrota family who made our little adventure unforgettable. It was really a pleasure for us girls from Germany. I am very thankful, that we met them.

Therefore I am very thankful that I went on this adventure in which I experienced a country that is trying to improve, but also wants to keep its culture and history alive! What do you think about holding on traditional culture but obeying progress?

I hope I can encourage others to also travel to some countries they have no idea about. In the end what you gain from it will be fantastic! Never stop traveling!
Pa pa! Bye 🙂