Gastbeitrag: das passende Reisegepäck auswählen

Gastbeitrag: das passende Reisegepäck auswählen

Ich bin viel unterwegs, oftmals nur kurz und meist auf unterschiedlichem Wege. Mal statte ich Freunden oder der Familie einen Besuch mit dem Auto ab, reise mit der Bahn zu Veranstaltungen oder fliege in den Urlaub. Nicht immer ist da das gleiche Gepäckstück sinnvoll. Deswegen habe ich mir Lennart für einen Gastbeitrag ins Boot geholt. Er kennt sich bei den verschiedenen Gepäckstücken bestens aus und hat ein paar Tipps für dich parat, was die verschiedenen Reiseformen und die passende Gepäckauswahl angeht.


Das richtige Gepäck für die Reise ist unerlässlich, wenn es darum geht, sie so reibungslos wie möglich
zu gestalten.

Dabei ist es egal, ob du auf einer Geschäftsreise nur zwei Nächte in einem Hotel übernachtest, mit Kind und Kegel einen Roadtrip durch Kanada wagst oder für mehrere Monate in aller Seelenruhe durch Südostasien wanderst, um dein inneres Gleichgewicht wiederzufinden – Wenn du passende Gepäckstücke mitnimmst, sparst du Zeit und Nerven.

Ich zeige dir, welches Gepäckstück sich für unterschiedliche Reisen empfiehlt.

Das passende Reisegepäck für Städtereisen

Städtereisen sind eine feine Sache, um spannende Orte mit viel Action und einigen touristischen Highlights zu entdecken. Bei Städtereisen steht beinahe immer eine Portion Sightseeing auf dem Programm und eine Portion der lokalen Köstlichkeiten auf dem Teller. Insgesamt schärfen Ausflüge in andere Städte die eigene Allgemeinbildung und sind eine willkommene Abwechslung zum Alltag zu Hause.

Reisegepäck für Städtereisen

©Anna Hübner

Klassische Städtereisen sind zeitlich stark begrenzt, da man in den meisten Fällen binnen 3 bis 7 Tagen die wesentlichen To-Do’s erledigt hat und sich schleunigst auf den Heimweg machen sollte, bevor man vom städtischen Stress die Nase voll hat.

Je nachdem, wie weit die Stadt entfernt ist, bietet sich die Anreise mit dem Auto, dem Zug oder dem Flugzeug an. So oder so solltest du dich für ein Gepäckstück in Handgepäckgröße entscheiden, um dir nicht unnötigen Ballast aufzubürden.

Falls du mit dem Auto reist und in unmittelbarer Nähe zu deiner Unterkunft parken kannst, spielt es eine unwesentliche Rolle, ob du dich für einen Koffer, einen Rucksack oder eine Reisetasche entscheidest.

Falls du mit dem Zug oder dem Flugzeug ankommst, wirst du wahrscheinlich größere Strecken zu Fuß zwischen Flughafen, Bahnhof und Unterkunft zurücklegen müssen. Im ersten Moment klingen solche längeren Distanzen nach der idealen Wahl für einen Trolley, allerdings solltest du beachten, dass das Innenstadtpflaster und seine vielen Bordsteinkanten noch besser mit einem Rucksack überquert werden können, ohne ständig mit den Rollen zu verhaken. Eine Reisetasche bietet sich aufgrund des mühevollen Tragens nicht an.

Letztlich ist die Entscheidung zwischen Koffer und Rucksack für Städtereisen eine individuelle, die jeweils Vor- und Nachteile mit sich bringt. Wenn du mit dem Flugzeug anreist, solltest du eine Sache jedoch im Hinterkopf behalten: Mit einem Rucksack lässt sich mehr effektiven Stauraum aus den zur Verfügung stehenden Maßen des Handgepäcks holen.

Das passende Reisegepäck für den Strandurlaub

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei dieser Reise um richtigen „Urlaub“ – Dem Alltag für eine gewisse Zeit Lebewohl sagen, zur Ruhe kommen und sich tiefenentspannen, lautet die Devise. Dabei steht nicht das Kennenlernen fremder Kulturen oder der Einheimischen im Vordergrund, sondern geht es viel mehr darum, den eigenen Seelenfrieden wiederherzustellen, indem man seine Seele an einem paradiesischen Strand für ein bis zwei Wochen baumeln lässt.

Reisegepäck für den Strandurlaub

©Anna Hübner

Natürlich gibt es verschiedene Gestaltungsformen des Strandurlaubs, für die meisten Reisenden bedeutet das allerdings eine Flugreise in die Ferne, dorthin, wo die Sonne warm und das Meer klar sind.

Variante 1

Wenn du beim Strandurlaub auf Billigflüge setzt, meldest du wahrscheinlich kein Aufgabegepäckstück an und willst dir unnötige Gebühren für Zusatzgepäck sparen. Ist das der Fall, müssen wir uns zwei Punkte ansehen, um ein passendes Gepäckstück zu finden:

1. Die Dauer des Aufenthalts
2. Deine Kompetenz im Packen

Zu 1: Die Dauer deines Strandurlaubs ist der maßgebliche Faktor dafür, ob die Reise nur mit Handgepäck oder mit einem zusätzlichen Aufgabegepäckstück zu meistern ist. Ein- bis zweiwöchige Urlaube am Strand sind durchaus ausschließlich mit Handgepäck zu meistern, vorausgesetzt du…

Zu 2: …weißt, wie man Gepäck platzsparend einpackt. Grundsätzlich nimmt die Badehose, der Bikini und die Leinenhose nämlich nicht extrem viel Platz ein. Wenn du weißt, wie du Flüssigkeiten, Kleidung und Elektronik am vorteilhaftesten einpackst, nutzt du den vorhandenen Stauraum bestmöglich aus.

Falls du Nachhilfe beim Packen benötigst, Packtipps gibt es im Internet wie Sand am Meer. Genau wie auf Städtereisen: Wenn du möglichst viel Stauraum aus dem Handgepäck nutzen möchtest, solltest du auf einen speziellen Handgepäckrucksack setzen.

Reisegepäck

©Anna Hübner

Variante 2

Wenn du nicht auf Billigflüge setzt, wirst du im Normalfall ein Freigepäckstück aufgeben dürfen, in das alles nötige und auch ein wenig Unnötiges passt. Für Flugreisen gilt bei den meisten Fluggesellschaften als zulässige Gepäckgröße ein Gurtmaß von 158 bis 160 cm, das sich aus der Summe von Länge, Breite und Höhe ergibt.

Neben der Robustheit des Gepäcks bestärkt auch der einfache Transport die Wahl eines Koffers. Im Vergleich zu Reisetaschen und Rucksäcken wird dir auf ebenem Untergrund der Transport auf Rollen sehr leicht fallen. Falls du noch auf der Suche nach einem neuen Reisekoffer bist, habe ich auf meiner Seite einen Vergleich zusammengetragen, in dem ich einige beliebte Modelle genauer geprüft habe.

Von der Aufgabe am Schalter bis in den Frachtraum muss das Gepäckstück mehrere Verladeschritte und Gepäckbänder überwinden. Im Frachtraum wartet dann allerdings die eigentliche Herausforderung: Die einzelnen Gepäckstücke werden tetrisartig aufeinander gestapelt, sodass unter Umständen viel Gewicht auf dem Inhalt lastet. Aus diesem Grund sollte der Reisebegleiter robust gebaut sein und den Strapazen standhalten, denen er ausgesetzt wird. Am besten funktioniert das mit einem Koffer mit einer harten Außenschale.

Das passende Reisegepäck für die Geschäftsreise

Geschäftsreisen sind traditionellerweise von einer gewissen Formalität geprägt, die schon vom Äußeren her einen Koffer verlangt. Natürlich verwässern langsam die Grenzen, was „erlaubt“ ist und was nicht, aber noch ist der Koffer das Gepäckstück der Wahl auf Geschäftsreisen, auf denen man nach außen hin Professionalität und Zuverlässigkeit verkörpern muss.

Neben dem Aussehen des Koffers überzeugt auf Geschäftsreisen der einfache Transport mithilfe der Rollen und der einfache Zugang zu den Schalenhälften des Koffers. Sobald das Hauptfach geöffnet wird, lässt sich jeder Gegenstand mit nur wenigen Handgriffen herausnehmen, ohne, dass man sich einmal durch Berge von Kleidung wühlen muss. So bleiben wichtige Kleidungsstücke weitestgehend faltenfrei und jederzeit bereit für den Einsatz.

Wem das noch nicht genug ist, der sollte sich zusätzliche Hemdentaschen oder Packwürfel zulegen und den Kleidersack nicht zu Hause vergessen, um besonders feinen Zwirn hinreichend zu schützen.

Die Größe des Koffers und der damit verbundenen Entscheidung, ob er als Handgepäck oder Aufgabegepäck durchgeht, richtet sich nach der Länge der Reise. Generell sind mit einem Handgepäckkoffer Geschäftsreisen von bis zu 3 Tagen kein Problem, darüber hinaus wird es allerdings knapp, wenn du einige Blusen, Hemden oder Anzughosen ohne Falten mitnehmen möchtest.

Das passende Reisegepäck für die Kreuzfahrt

Reisegepäck für die Kreuzfahrt

Queen Mary 1 ©Anna Hübner

Auf Kreuzfahrten geht es wesentlich legerer zu als auf Geschäftsreisen, sodass im Grunde genommen alle Gepäckstücke funktionieren können, solange sie nicht zu groß sind. Die Kabinen an Bord sind von sich aus ziemlich klein und eng, sodass ein XXL-Koffer oder eine große Reisetasche zu viel vom restlichen Platz einnehmen würde, wenn sie nicht unter dem Bett verstaut werden können.

Einige Kreuzfahrt-Experten raten deshalb, ein Gepäckstück zu wählen, das an seiner schmalsten Seite nicht länger als 30 Zentimeter ist, um sie sicher unterhalb des Betts zu verstauen. Zusätzliche Handgepäckstücke passen hingegen in den Kleiderschrank der Kabine und nehmen somit keinen Platz weg.

Das passende Reisegepäck für das Backpacking

Für die meisten Backpacker liegt der Sinn und Zweck des Backpackings darin, die Welt, neue Kulturen und sich selbst besser kennenzulernen. Dazu bedient man sich, wie der Name bereits verrät, eines Rucksacks, um möglichst flexibel unterwegs zu sein, sodass man auch Querfeldein eine gute Figur abgibt.

Reisegepäck - Backpack

©Stephanie Kowalski

Auf Deutsch übersetzt bedeutet Backpacking so etwas wie „Rucksackreisen“, sodass die Frage nach dem passenden Gepäckstück von Vorneherein geklärt wäre.

Die Größe des Rucksacks sollte sich an den eigenen Reisegewohnheiten orientieren. Generell ergibt es allerdings Sinn, sich auf das Wesentliche zu reduzieren. Das hat zur Folge, dass man weniger vom Ziel abgelenkt wird, das man mit der Reise verfolgt und, dass die zu tragende Last abnimmt. Jedes Gramm, das man mitnimmt, will letztlich auch getragen werden.

Wenn du deine erste Backpacking-Tour planst und noch keine Erfahrungen hast, wie groß dein Rucksack sein soll, solltest du dich nach einem Modell umsehen, das rund 45 Liter Stauvolumen besitzt. Solche Rucksäcke passen normalerweise noch ins Handgepäck, sodass du es auf den Flugreisen ins Zielgebiet und vom Zielgebiet kommend, sowie auf einzelnen Flügen innerhalb des Zielgebiets mit ins Handgepäck nehmen kannst.

Fazit

Was bringt die beste Packliste der Welt, wenn es schon am passenden Gepäckstück scheitert. Mit den Tipps, die ich dir in diesem Artikel geliefert habe, bist du um einiges smarter unterwegs als der Durchschnittsreisende und einen Schritt weiter, das Maximum aus deinen Reisen herauszuholen.

Mittlerweile reise ich besonders gerne nur mit Handgepäck und verwende dazu einen Koffer mit vier Rollen oder einen Rucksack, je nachdem, wie viele Kopfsteinpflaster, Bordsteinkanten und Treppenstufen auf mich warten.


Lennart ist absoluter Reisegepäck-Profi, denn er schreibt auf Kofferfuchs.de über Gepäckstücke und Reisezubehör. Gutes Gepäck testet er nicht nur gerne, sondern nimmt es am liebsten mit auf Reisen in andere Länder, um Kulturen und Einheimische kennenzulernen.

Mit welchem Gepäckstück verreist du am liebsten? Erzähl es mir in den Kommentaren. 🙂

Round-up: Reisen mit Eltern – Reiseblogger geben Tipps

Round-up: Reisen mit Eltern – Reiseblogger geben Tipps

Reisen mit den eigenen Eltern – darüber habe ich bisher noch nie etwas gelesen. Viele Reiseblogger geben Tipps zum Reisen mit Kindern, Tieren oder wie man den perfekten Travelbuddy findet, aber Tipps zum Reisen mit Eltern gibt es nicht wirklich. Nachdem ich bei der Reisenacht auf Twitter merkte, dass das Thema Anklang findet, habe ich einige Reiseblogger gefragt, ob sie gerne mit ihren Eltern verreisen und welche Tipps sie dabei anderen  geben würden.

Meine Familie vorm Schloss Schoenbrunn

Die Fotografin und Autorin fehlt natürlich in diesem Bild 🙂

Die Idee zum Round-up und dem Thema Reisen mit den eigenen Eltern

Anlass dieses Roundup-Posts war mein Wientrip, den ich mit meinen Eltern, meinem Mann, meiner Schwester und ihrem Freund unternahm. Ich bin ganz stolz auf meine Eltern, denn sie sind das erste Mal geflogen. Bisher haben Sie mich immer nur zum Flughafen gebracht, mussten mich für längere Zeit in die USA, nach Polen oder in die andere Richtung nach Indien ziehen lassen. Nun hatten sie endlich einmal auch die Chance zu erleben wie schön es über den Wolken ist und sie waren mächtig aufgeregt.

Wir hatten uns bewusst dazu entschieden eine Destination auszuwählen, bei der die Flugzeit nicht allzu lang dauert, anderthalb Stunden sollten für das erste Mal lang genug sein. Wir haben uns auch für eine große Airline entschieden, damit meine Eltern ein bisschen Komfort genießen können und den Service an Bord. Es ging von Amsterdam aus nach Wien, mit der top Airline KLM. Mit dieser habe ich bereits gute Erfahrung auf der Langstrecke gemacht.

Ich habe in Wien auf eine gute Erreichbarkeit des Hotels (Motel One am Hauptbahnhof) vom Flughafen aus geachtet und dass dieses nicht zu weit von öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt ist. Vor der Reise habe ich überlegt die kurze Zeit des Trips durchzutackten und genau zu planen, damit wir möglichst viel sehen. Aber ich bin froh, dass ich das nicht gemacht habe, es braucht beim Reisen mit den Eltern auch ein bisschen Spontanität für Kaffeepausen oder gemütliches Erkunden der Stadt ohne Hetze. Da haben dann auch alle etwas davon, zumal Wien einfach eine wunderschöne Stadt ist, an der man sich nie so richtig satt sehen kann. Für Elterninteressen jeglicher Art sind hier Aktivitäten, Besichtigungen und Besuche möglich. Meinen Eltern hat ganz besonders das Schloss Schönbrunn gefallen. Nach den vielen gewollten oder ungewollten Sissiabenden war das für die Family das große Highlight der Reise. 🙂

Natürlich gibt es auch einmal Meinungsverschiedenheiten, wir sind alle direkt und sagen unsere Meinung, aber meine Mama ist die „Harmonie in Person“ und findet immer einen Kompromiss. Als die Reisebloggerin in der Familie, fühlte ich mich natürlich für vieles verantwortlich und mit einer dicken Erkältung, wird es dann auch einmal anstrengend, wenn man denkt auf alle aufpassen zu müssen.

Wir lachen aber immer sehr viel, weil wir viele Insider haben, die wir in entsprechenden Situationen immer wieder hervorholen und gepaart mit der süßen Aufgeregtheit meiner Eltern war unsere Wienreise echt eine schöne Erfahrung.


Nun geht es zu den spannenden Erlebnissen und Tipps meiner lieben Reiseblogger-Kollegen, die sehr gerne mit ihren Eltern verreisen.

Reiseblogger geben Tipps zum Reisen mit Eltern

Tanja von Spaness

Ungewöhnlich übernachten auf einem Segelboot in Bremen

Wir unternehmen öfter Reisen mit den Eltern – doch länger als eine Woche reisen wir mittlerweile nicht mehr zusammen. Bei uns ist ja auch der Nachwuchs immer mit an Bord und das schränkt die Reisezeit ja doch etwas ein. Besonders bewährt haben sich z.B. Kurztrips. Wir schenken unseren Eltern so etwas auch regelmäßig – einfach auch, um gemeinsame Zeit zu verbringen. Denn sind wir doch mal ehrlich, je älter wir werden, desto älter werden auch die Eltern und wer weiß, wie lange wir noch gemeinsam reisen können. Wir sollten die „gemeinsame“ Reisezeit mit den Eltern einfach genießen.

Aber zurück zu den Kurztrips – welche wir mit den Eltern unternehmen. Hier bringen wir gern Abwechslung ins Spiel. 🙂 Wir wählen für den Aufenthalt gern ein tolles Wellnesshotel, um für Entspannung zu sorgen. Aber ansonsten richten wir uns thematisch nach den Wünschen und Vorlieben der Eltern bzw. wissen wir ja auch was denen Spaß bringt und was auch immer ein ganz klein wenig dafür sorgt, dass die Eltern auch mal die Komfortzone verlassen. 🙂 So ging es in den letzten Jahren z.B. schon an die Mecklenburgische Seenplatte inkl. Bootstour, Wandern im Harz mit Kerzenlicht-Essen im Kloster, auf Musical/Städte-Trip durch Berlin, auf ein Mini-Ostseeinsel-Hopping (Rügen + Hiddensee) oder auch für eine ungewöhnliche Übernachtung auf ein Schiff. Wir achten halt drauf, dass die An- bzw. Abreise max. zwischen 3-4 Stunden beträgt. Es sind meistens 2 Übernachten; besser 3 Übernachtungen und auch „gutes Essen“ spielt dabei eine große Rolle. Es geht halt um gemeinsame, schöne und genussvolle Erlebnisse.

Über das außergewöhnliche Übernachten mit ihren Eltern in Bremen hat Tanja auch einen Bericht verfasst.

Julia vom MeinWeltbuch – Reiseblog

Julia von Mein Weltbuch mit ihren Eltern

Obwohl ich eigentlich aus dem Alter ´raus bin, reise ich auch als Erwachsene (29) immer wieder gerne mit meinen Eltern. USA, Botswana & Simbabwe, Istanbul und zuletzt Peru & Bolivien haben mein Freund Daniel und ich zusammen mit meinen Eltern bereist, und für den nächsten Sommer wird Australien geplant. Bisher immer mit Mietwagen/Hotel, Camper wäre mir dann doch zu wenig Privatsphäre. 🙂

Wenn eure Eltern so fit (oder fitter :)) sind wie ihr selber, sind den Reise-Zielen wohl keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass man sich darüber einig ist, wie komfortabel oder einfach das Reisen sein soll/darf und dass jeder bzgl. seiner Interessen auf seine Kosten kommt. Das bedeutet bei uns auch mal, dass wir vor Ort nicht jeden Tag ein gemeinsames Programm absolvieren. Wir sprechen auch ganz offen vor jeder Reise, wie wir die Finanzen regeln, wenn wir z.B. zusammen essen gehen oder einkaufen.

Wir reisen viel, und gerne auch in eher abgelegenere Ecken der Welt. Ziele, die meine Eltern alleine nicht bereisen würden. Daher freue ich mich immer wieder, dass sie sich mit uns zusammen darauf einlassen und wir dadurch wunderschöne Erlebnisse teilen.

Julia und ihre Reiseerlebnisse findest du auf www.meinweltbuch.com

Lynn von Lieschenradieschen Reist

Lynn und ihre Mama in Kapstadt

Ich bin schon immer viel mit meinen Eltern gereist – in den Sommerferien ging es entweder nach Südfrankreich oder in andere europäische Länder und ich habe es geliebt. Meine Mutter und mich verbindet allerdings die Liebe zum afrikanischen Kontinent und so sind wir bereits 3 Mal durch Ost- und Südafrika gereist. Wenn man so durch die unendlichen Weiten der namibischen Landschaft fährt, kommt man sich nochmal ganz anders nahe. Es ist schön miteinander zu schweigen und genauso schön ist es auch, sich neu, besser und vor allem auch anders kennen zu lernen. Man meistert gemeinsame Herausforderungen wie kaputte Autoreifen, Hitze und ungewohntes Essen. Und am schönsten sind die gemeinsamen Erinnerungen die man schafft. Und genau aus diesen Aspekten reise ich ungemein gerne mit meiner Mama. Wir ergänzen uns perfekt, haben viel Spaß mit einander und sind uns eigentlich auch immer einig. Ich kann euch nur eins raten, probiert es ruhig mal aus, reist mit euren Eltern und lernt euch anders kennen – es ist wunderbar!

Lynn’s Reisen mit und ohne ihre Mama findest du auf Lieschenradieschen Reist.

Eva von Miriam und Eva unterwegs

Eva mit ihrer Tochter und Mutter in Argentinien

So richtig viel reise ich eigentlich erst wieder mit meiner Mutter, seitdem meine Tochter auf der Welt ist. Für uns ist das eine tolle Möglichkeit, eine intensive Zeit zu dritt zu verbringen und davon zehren wir alle immer sehr lange. Vor allem seitdem sie in Rente ist, hat sie natürlich viel mehr Flexibilität die wir nutzen. In Bezug auf Ziele schränken wir uns nicht ein. Wir waren schon zusammen an der Ostsee und im Elbsandsteingebirge, aber auch in Patagonien, Sri Lanka und Nepal. Besonders wichtig ist es, dass man den gegenseitigen Respekt behält und sich auch mal Freiräume gibt. Spannend finde ich, dass sich auf Reisen mit meiner Mutter oft unsere Rollen umdrehen. Während wir in Deutschland doch noch die klassische Rollenverteilung Mutter-Kind haben, so ist das auf Reisen oft anders. Da ist sie dann sehr auf mich angewiesen, wenn sie zum Beispiel die Landessprache nicht spricht. Am Anfang war das eine Herausforderung, aber mittlerweile haben wir den Dreh raus. Nach sechs Jahren intensiven gemeinsamen Reisens können wir zu dritt auf so unglaubliche gemeinsame Erfahrungen zurückblicken, und ich hoffe sehr dass das noch lange so weitergeht!

Eva’s Blog heißt Miriam und Eva unterwegs, sie lebt mit ihrer Tochter in einem kleinen Dorf in Nepal. 

Sophia von Sophia’s Welt

Sophia und ihr Vater beim Rafting

Die Liebe zum Reisen verdanke ich meinen Eltern, vor allem meiner Mama. Denn sie hat mich von Kindesbeinen an überall mit hingenommen und mir die Welt gezeigt. So hat es sich entwickelt, dass wir zusammen bis heute jedes Jahr mindestens einmal gemeinsam unterwegs sind. Mit ihr zu reisen fühlt sich an wie mit meiner besten Freundin zu verreisen. Da wir auch noch die gleichen Interessen haben – von Wandern, Kultur, Städtetrips bishin zu einem Aktivurlaub – geraten wir auch nicht aneinander. Empfehlen kann ich jedem nur sich im Vorraus mit der Art der Reise zu beschäftigen. Wird es eine Städtereise oder doch eher eine Kreuzfahrt? Jeder hat andere Interessen und darauf sollte man auf jeden Fall Rücksicht nehmen!

Empfehlen würde ich einen Wellnessurlaub oder einen Städtetrip, je nach Geschmack. Bei diesen zwei Reisearten kann sich meiner Meinung nach jeder für sich am besten Zeit nehmen.

Spaß macht mir das Reise mit meinen Eltern immer noch sehr. Durch die vielen Reisen wissen wir mittlerweile, was dem anderen jeweils gefällt und nicht gefällt. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass meine Mama und ich ein eingespieltes Team sind. Und hoffe, dass sie das auch so sieht!

Bei Sophia’s Welt dreht sich alles ums Fotografieren beim Reisen, Abenteuer und Städtereisen.

Sarah von Itchy Feet

Sarah in Montepulciano

Als ich ein Kind war, verbrachten meine Familie und ich jeden Sommer ein paar Wochen auf einem Campingplatz in Castiglione della Pescaia, einer kleinen Stadt in der Toskana. Tagsüber lagen wir am Strand in der Sonne und badeten im Meer, abends spielten wir mit Kindern in unserem Alter Verstecken in den, in Kinderaugen, grenzenlos verwinkelten Wegen des Platzes oder saßen nachts am Strand, hörten dem Gitarrenspiel eines Jungen aus München zu und suchten nach Sternschnuppen.

Auch heute versuche ich alle paar Jahre an diesen Ort wiederzukehren. In diesem Sommer war ich drei Wochen mit meinen Eltern dort. Drei lange Wochen mit Mama und Papa. für viele sicher unvorstellbar, für mich das einfachste auf der Welt. Denn wir drei hatten die gleiche Vorstellung, wie unsere Zeit dort aussehen würde und sind Toskana -Urlaub erprobt.

In den vergangenen Jahren habe ich auch schon Freunde mit nach Castiglione mitgenommen und was ebenfalls sehr schön war, jedoch anders als mit meinen Eltern. Vielleicht liegt es daran, dass wir so viele Erinnerungen mit diesem Fleckchen Erde miteinander teilen und die Zeit dort auf besondere Weise zu schätzen wissen.

Mehr von Sarah gibt es auf ihrem Blog Itchy Feet zu lesen.

Elena von Verliebt in Italien

Elena reist mit ihrer Mama durch Italien

Nicht nur ich bin verliebt in Italien – auch meine Mutter mag dieses Land. Viele Regionen sind von Österreich aus schnell zu erreichen und vor allem der Norden ist voll von schönen Gebäuden, die wir beide gerne besichtigen. Natürlich schmeckt uns – wie vielen anderen – auch die italienische Küche besonders gut! Dass Italiener frauenfreundlich sind, ist bekannt, aber wir haben festgestellt, dass eine MAMMA natürlich noch freundlicher behandelt wird, vor allem wenn sie bereits 70+ ist.

Für uns haben sich die kleineren Städte und Dörfer als optimal herausgestellt. In Großstädten ist es uns zu laut; zu weite Wege liegen zwischen den einzelnen Besichtigungspunkten. Schönheiten sind überall zu finden – man muss nur offenen Auges durch die Gegend fahren. Wir wollen flexibel bleiben, darum machen wir unsere Rundreisen immer mit dem Auto. Bei den Unterkünften bevorzugen wir kleinere, oft familiengeführte Hotels bzw. B&Bs mit speziellem Flair.

Ich nehme meine Mutter gerne mit auf Reisen. Daheim haben wir wenig gemeinsame Zeit, da ich viel arbeite. Unsere Kurzreisen sind noch nicht zu anstrengend für sie, auch wenn wir es inzwischen schon etwas langsamer angehen. Hoffentlich bleiben uns noch viele Jahre für gemeinsame Reisen…

Von Elena’s Reisen mit ihrer Mutter kannst du auf Verliebt in Italien lesen.

Marian von GeoMarian

Für mich ist das Reisen mit meiner meinen Eltern, insbesondere mit meiner Mutter, das Größte. Zugegeben, das liegt vielleicht auch an mir. Ich bin ja auch erst fünfzehn. Aber egal, denn ich finde, das rückt das gesamte Thema nochmal in ein anderes Licht. „Reisen mit den Eltern ist uncool!“, finden viele Jugendlich ja. Ich muss sagen, ich könnte mir keine bessere Reisebegleitung als meine Mutter vorstellen. Wenn wir zwei ein Land unsicher machen, lachen und weinen wir. Dann machen wir alles nach Plan und gleichzeitig schmeißen wir alles über den Haufen. Wenn wir zwei unterwegs sind, erleben wir Dinge, die ich nie mit jemand anderem erlebt hätte – und die ich nie vergessen werde. Entgegen der meisten Jugendlichen habe ich auch nicht vor, irgendwann einmal nicht mehr mit ihr zu reisen. Denn anders als so manche Freunde ist die eigene Mama doch etwas, was bleibt. Jemand, der mit einem durch dick und dünn geht. Warum sollte man also nicht mit ihr die Welt entdecken? Ich für meinen Teil bin so dankbar dafür, immer wieder aufs Neue mit meiner Mutter verreisen zu dürfen. Denn Familie und Reisen sind doch die schönsten Dinge dieser Welt.

Marian ist wohl mit seinen 15 Jahren der jüngste Reiseblogger Deutschlands, er bloggt auf GEOMarian.

Imke von Crappy Radio Stations and Candy Bars

Imke und ihr Vater im Yosimte Nationalpark

„Warum treffen wir uns nicht einfach in Kalifornien?“, fragte ich irgendwann, während meiner Weltreise, meinen Vater. Die Idee des gemeinsamen Roadtrips war geboren. Reisen mit den eigenen Eltern, wenn man selber schon erwachsen ist, das ist sicher nicht für jeden entspannend. Aber mein Vater stellte sich als herrlich unkomplizierter und angenehmer Roadtrip-Partner heraus.

Was ich besonders an dem gemeinsam Urlaub geschätzt habe? Dass ich meinen Vater mal wieder wirklich gesehen habe. Nicht zwischen Tür und Angel, oder im Trubel von Ostern oder Weihnachten. Denn seien wir ehrlich: wenn man nicht in derselben Stadt wohnt, sieht man die eigenen Eltern vermutlich nur noch 3-5 Mal im Jahr und bekommt nicht mehr so viel von ihnen mit. In den drei Wochen haben wir logischerweise viel geredet – über Gott und die Welt, viel gelacht und gemeinsam etwas erlebt. An das gemeinsame Abenteuer „Roadtrip“ erinnern wir uns beide immer noch gerne wieder zurück und es ist etwas, was uns verbindet. Das finde ich einfach sehr schön.

2016 sind wir erneut gemeinsam unterwegs gewesen und haben einen Roadtrip durch Jordanien gemacht. Ganz latent schwebt übrigens auch schon die nächste Idee im Raum: ein Städtetrip nach New York.

Über den Roadtrip hat Imke auch folgenden Beitrag geschrieben: Drei Wochen Kalifornien Rundreise: Deine ultimative Roadtrip Route

Helena und Eva von Days Weekends & More

Eva und Helena mit ihren Eltern

Besonders wichtig ist es uns, auf alle Vorlieben, aber auch auf die körperliche Fitness aller Familienmitglieder Rücksicht zu nehmen. Nicht nur bei der Planung, sondern auch beim Reisen selbst. Wir werden mit unserem Papa also nicht eine Woche Strandurlaub machen und mit unserer Mama nicht Klippenspringen. ?

Da wir alle abenteuerlustig sind, und auf unseren Reisen so viele verschiedene Eindrücke wie möglich sammeln wollen, kommt es für uns nicht in Frage für längere Zeit an nur einem Ort zu bleiben. Erfahrungsgemäß ist deshalb der Roadtrip unsere beliebteste Reiseform. Geht es allerdings um einen Kurzurlaub, bevorzugen wir in einer kleinen Hütte in einem vielfältigen Wandergebiet unterzukommen.

Das perfekte Reiseziel ist eines für das sich jeder gleichermaßen begeistert! Nachdem nicht jeder die gleichen Vorlieben hat, soll man eine vielfältige Destination wählen. In Montenegro zum Beispiel gibt es zauberhafte Altstädte, unterschiedlichste Nationalparks – ein Paradies für Naturliebhaber, Abenteurer und Wanderer – aber auch Strände für diejenigen die es gerne ruhig angehen.

Von den Schwestern, die auch gerne mit ihren Eltern reisen, erfährst du mehr auf Days Weekends & more

Anja von Go on Travel

Anja mit ihrem Papa in Island

Mein Papa begleitet mich nun bereits seit etwa 3 Jahren auf meinen Reisen. Inzwischen war ich mit ihm in den USA, auf Island, in Marokko, in den Niederlanden, Lettland, auf Malta, in Belgien und in Tschechien. Nach dem Tod meiner Mutter, wollte er gerne noch ein wenig von der Welt sehen, alleine reisen wollte er allerdings nicht. Deshalb nehme ich ihn oder auch zusammen mit meinem Bruder in den Urlaub. Mittlerweile haben wir beide sogar schon ein Ritual, dass wir einmal im Jahr zusammen mindestens einen Städtetrip machen – immer etwa um seinen Geburtstag herum.

In meiner Kindheit haben meine Eltern die Reisen organisiert, jetzt übernehme ich alles komplett. Natürlich beziehe ich meinen Papa bei der Planung mit ein, egal ob es um die Unterkünfte, Flugbuchung oder Ausflüge auf Reisen geht. Natürlich ist er nicht mehr der Jüngste und ich muss auf bestimmte gesundheitliche Probleme Rücksicht nehmen. Ich erinnere mich an unseren ersten Städtetrip nach Amsterdam, als wir den ganzen Tag so ziemlich alle Grachten abgelaufen sind. Irgendwann hat er gestreikt und sich auf eine Bank direkt an einer Gracht gesetzt. Ich habe dann einfach die Gegend, um ihn herum erkundet, bis er sich genug erholt hatte und es wieder weiter gehen konnte.

Und natürlich gibt es auch auf Reisen mal Meinungsverschiedenheiten, die bleiben nicht aus – vor allem wenn zwei Dickköpfe wie wir es sind, aufeinander treffen. Aber auch hier fügt sich alles wieder zusammen, sonst würden wir längst nicht mehr gemeinsam verreisen. Das Schönste am Reisen mit ihm ist, dass wir fremde Kulturen, Landschaften, ernste aber auch spaßige Situationen etc. gemeinsam entdecken bzw. erleben. Oft schwelgen wir dann in Erinnerungen „weißt du noch …“.

Anjas Reisen rund um die Welt kannst du auf GoonTravel.de folgen.

Martina von Places und Pleasure

Martina fährt mit ihren Eltern am liebsten in die Berge

Schon früher bin ich gerne und oft mit meinen Eltern in den Urlaub gefahren – auch als ich dann erwachsen war. Nach vielen Jahren Pause haben wir uns vor drei Jahren entschlossen, diese schöne Tradition wiederzubeleben. Dabei genießen wir vor allem die vielen gemeinsamen Stunden, die wir auf Reisen zusammen verbringen können – ohne Termine und Verpflichtungen, die uns dabei einschränken. Gerade wenn die Eltern älter werden, finde ich diesen Punkt besonders wertvoll. Schließlich weiß niemand, wieviel Zeit einem noch miteinander bleibt.

Damit die Reise mit den eigenen Eltern für alle zu einem schönen Erlebnis wird, gilt es aber, ein/zwei Punkte zu beachten: So sollte das Reiseziel allen gefallen. Wenn die Wünsche hier allzu sehr auseinanderdriften, kann sich das leicht auf die gute Stimmung vor Ort auswirken. Bei uns passt es prima, dass wir uns alle auch in den Bergen wohlfühlen. Wichtig auch, dass genügend Freiraum für eigene Unternehmungen bleibt. Bei uns heißt das zum Beispiel, ich nehme mir die Zeit für Wellness, während meine Eltern noch einen Spaziergang machen.

Auf diese Weise haben wir zuletzt die gemeinsamen Reisen an den Achensee sehr genossen. Im nächsten Jahr soll es nach Südtirol gehen. Ich freue mich schon drauf.

Von Martina’s Genuss- und Aktivreinsen liest du mehr auf ihrem Blog Places and Plaesure.

Elke von die Reiselautsprecher

Elke mit ihrer Mutter auf der Maid of the Mist vor den Niagara Fällen

Das erste Mal bin ich mit Anfang 30 – wieder – mit meiner Mutter verreist. Ich war schon ziemlich herumgekommen und wollte ihr nun auch mehr von der Welt zeigen. Unsere erste Reise ging nach Teneriffa, eine Woche in eine Finca. Meine Mutter war da schon über 60. Das haben wir beide sehr genossen. Es folgten Roadtrips durch Florida, dann durch Ontario und Quebec. Aber auch Reisen nach Istrien, Wien, ins Salzburger Land und winterliche Oberstorf. Also eine recht bunte Mischung.

Die Herausforderung für mich war und ist, die Reise „altersgerecht“ zu organisieren. So, dass meine Mutter sich wohl- und nicht überfordert fühlt. Unser letzter Roadtrip vor vier Jahren führte ins norwegische Fjordland. Kurze Fahrstrecken, kleine Spaziergänge, überschaubares Programm. Übernachtet haben wir in den typischen Hütten. Es war die vorletzte Reise ohne Rollator. Seitdem ist vieles anders. Doch wir ziehen trotzdem zusammen los. Dann eben ins „Kurzentrum Waren“. Eine Woche Wohlfühlurlaub in zwei Einzelzimmern. Denn das hat sich auch verändert: die Schlafgewohnheiten sind nicht mehr wirklich kompatibel. Deshalb achte ich auf eigene Zimmer oder getrennte Betten. So sind wir beide entspannter.

Meine Mutter ist jetzt 82 Jahre alt. Die gemeinsamen Reise-Erinnerungen sind unbezahlbar. Nächstes Jahr soll es auf den Darß gehen. Und dann sagte sie letztens: „So eine Flusskreuzfahrt muss ja auch schön sein.“ Die Botschaft ist angekommen.

Über Elke und ihre wunderbaren Reisen durch die ganze Welt kannst du unter die Reiselautsprecher mehr erfahren.

Sebastian von Japsolut on tour

Sebastian war mit seiner Mutter in Coimbra

Mit meiner Mutter war ich bereits in einigen Städten Europas, darunter Budapest, Prag und Lissabon sowie in verschiedenen Teilen Japans, darunter Kyûshû und Hokkaidô, was familiär bedingt ist, da sie aus Japan stammt. Generell finde ich Städtereisen innerhalb Europas ideal für das Reisen mit den eigenen Eltern. Gerade bei Berufstätigkeit bieten sich (verlängerte) Wochenendtrips in diverse europäische Metropolen an, wobei es nicht immer Paris oder Rom sein muss, sondern auch gerne mal kleinere, aber durchaus feine(re) Städte. Spontan fallen mir da Coimbra in Portugal, das tschechische Český Krumlov oder Liège in Belgien ein.

Bis vor kurzem war ich Studierender und grundsätzlich reise ich oftmals allein. Was ich daher besonders schätze, wenn ich mit meiner Mutter reise, ist die Tatsache, nicht jeden Cent umdrehen zu müssen und auch mal in einem schickeren Restaurant essen zu gehen oder in einem Hotel zu schlafen, natürlich vorausgesetzt, dass eure Eltern nicht lieber in einem Hostel-Mehrbettzimmer übernachten. Unbedingt mitnehmen sollte man einen ordentlichen Fotoapparat, denn während ich mir meine eigenen Fotos im Nachhinein leider recht selten ansehe, lassen sich Reisefoto mit den eigenen Eltern auch wunderbar zu Geschenken und netten Erinnerungen umfunktionieren. Ein Hoch auf unsere Eltern!

Sebastian reist gerne und oft nach Japan. Seine Reisen kannst du unter Japsolut on tour mitverfolgen.

Claudia von Weltreize

Claudias Symbolbild zum Thema Reisen mit Eltern

Nach 20 Jahren bin ich diesen Mai zum ersten Mal wieder mit meinen Eltern verreist. Hatte ich meinem Vater zum 70. geschenkt. Es wurde eine Städtereise nach Budapest. Während sich früher meine Eltern um alles gekümmert haben, war die Rollenverteilung nun genau umgekehrt: Ich war Reisebüro, Reiseleiterin und Beschwerdemanagement in einer Person. Wir haben auf ein paar Dinge geachtet, die uns geholfen haben, aus den Tagen in Budapest eine unvergesslich schöne Zeit zu machen. Hier meine ultimative Packliste fürs Reisen mit Eltern:

  • Ruhiges Hotel in einer sicheren Gegend. Nicht im Szeneviertel. Empfehlenswerte Restaurants in Laufweite
  • Kartenspiel für Skat oder Doppelkopf am Abend
  • Gemütliches Tempo mit Platz für Päuschen
  • Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel
  • Überschaubare Laufwege, Treppen vermeiden
  • Kultur in kleinen Häppchen
  • Führungen auf Deutsch
  • Elternkompatible Mahlzeiten in regelmäßigen Abständen – das neue Szenelokal mit Fusion Food macht wenig Sinn, Hausmannskost ist gefragt
  • Ein Auge dafür, dass alle regelmäßig was Trinken
  • Raum für eigene Unternehmungen (oder Mittagsschläfchen), auf Klassenfahrt hat man sich schließlich auch am meisten auf die ungeplanten Freizeiten gefreut.
  • Geduld. Verständnis. Humor.

Claudia hat über die Reise nach Budapest mit ihren Eltern im Beitrag 44 Insidertipps für Budapest berichtet.

Ines und Thomas von Gin des Lebens

Ines und Thomas von Gin des Lebens

Ines und Thomas unterwegs mit ihren kamerascheuen Eltern

Sogar Lonely Planet sieht es als Trend für 2018: generationenübergreifendes Reisen. Viele sind in jungen Jahren nicht so begeistert mit den Eltern verreisen zu „müssen“. Wir haben das immer schon gerne gemacht und machen es heute noch. Es gibt natürlich Dinge, die man beachten muss. Für uns selbst sind längere Anfahrten zum Flughafen nicht wirklich schlimm, aber reisen wir mit unserer Familie, versuchen wir das zu vermeiden. Nicht jede Reise oder jeder Ausflug ist für alle Familienmitglieder gleichermaßen geeignet, aber wenn man die Reise gemeinsam plant, kann jeder für sich selbst entscheiden, ob er oder sie das möchte. Wir waren nun schon öfters mit den Eltern von Thomas in der Karibik, haben heuer sogar einen Costa Rica Roadtrip gemacht. Mit meiner Mama, ihrem Lebensgefährten und meiner Tante waren wir im März dieses Jahr in Island unterwegs. Es geht nichts über gemeinsame Erlebnisse, von denen man dann jahrelang zehrt. In diesem Zusammenhang fällt mir immer dieses Zitat ein:

“Sometimes you will never know the value of a moment until it becomes a memory.”
Theodor Seuss Geisel

Dieses Zitat hat für mich eine traurige Bedeutung und dennoch auch etwas Positives. Es gibt da nämlich einen ganz besonderen Menschen, der leider nicht mehr da ist. Mit dem ich nicht mehr reisen oder ihm von unseren Abenteuern erzählen kann. Um nicht daran zu zerbrechen, versuche ich es noch viel mehr zu schätzen, dass ich die Chance habe zu reisen und diese Erlebnisse mit meinen Liebsten teilen zu können…

Reisen zu können ist für Thomas und Ines der Gin des Lebens und darüber schreiben sie in ihrem Blog.


Ich danke allen Teilnehmern für eure wundervollen Geschichten, Tipps und süßen Fotos. Es ist wunderbar, Zeit mit den Eltern auf Reisen zu verbringen, gemeinsam weg vom Alltag zu sein ist und sich gegenseitig neu kennenzulernen.

Dieser Beitrag darf sehr gerne weiter wachsen, wenn du also auch noch interessante Elerbnisse mit deinen Eltern, Tipps zum Reisen mit Eltern und Geschichten dazu mit anderen teilen möchtest, dann kannst du dich gerne bei mir melden und ich werde Text und Bild diesem Beitrag hinzufügen.

Teneriffa – ein Traumurlaub

Teneriffa – ein Traumurlaub

Ich habe die kanarische Insel Teneriffa nun schon zweimal bereist, entdecke immer wieder neue Facetten der Insel und liebe ihre Farben. Hier fühle ich mich wohl, ich entspanne innerhalb von Minuten und beim Blick auf das Meer, dem Sonnenuntergang entgegen, bin ich einfach nur glücklich.

Teneriffa Urlaub - Teneriffas wilde Klippen im Süden

Während ich 2016 den Nordwesten von Teneriffa mit Puerto de la Cruz kennenlernte und den Teide Nationalpark, verschlug es meinen Mann und mich für unseren Sommerurlaub dieses Jahr in den Süden. Schließlich war es schon Mitte September und wir wollten gerne möglichst jeden Tag baden und da sahen wir in Puerto de la Cruz, so leid es mir tat, schlechte Chancen.

Es würde auch für mich als Reisebloggerin ein Urlaub werden, 10 Tage in denen ich mich um nichts kümmern muss, in denen ich voll umsorgt werde und trotzdem tun kann, was ich möchte. Wieso ich einen Unterschied zwischen Urlaub machen und Reisen sehe, kannst du unter dem Link nachverfolgen.

Teneriffa Urlaub – angekommen in Callao Salvaje

Abends im Hotel angekommen und mit einem gefüllten Magen, konnten mein Mann und ich unser Hotelzimmer begutachten und ich war total entzückt von unserem Balkon und der Aussicht. Wir hatten nicht nur einen riesigen Balkon mit besten Meerblick, nein, auf unserer Seite ging auch die Sonne hinter La Gomera unter.

Teneriffa Urlaub - Sonnenuntergang über La Gomera

Nachdem ich einige Wochen immer wieder Tanja von Spaness um ihre Sonnenuntergangfotos beneidet habe, wusste ich das ich jetzt beim „Battle“ mitspielen konnte. 🙂

Jede Nacht sollte ich also bei offenem Fenster und Wellengeräuschen einschlafen. Ein Traum!

Teneriffa Urlaub – Playa Las Galgas und Playa de Ajabo

Unser Hotel, das Club Hotel Riu Buena Vista, lag in der Nähe vom kleinen Ort Callao Salvaje, der zu Adeje gehört. Ich bin morgens stets vor meinem Mann wach gewesen und fotografierte die neue Wolkenformation um La Gomera, die Bananenstauden oder in Richtung Gebirge, wo der Pico del Teide sehr gut zu sehen war.

Teneriffa Urlaub - Plankensteg

Unser erster Tag begann mit bedeckten Himmel und so erkundeten wir zunächst die nähere Umgebung. Schon vom Balkon aus hatte ich gesehen, dass viele Einheimische mit Kinderwagen oder ihren Hunden die Felsen entlang spazierten. Ich konnte auch jeden Morgen einen Mann mit seinem Golden Retreiver beobachten, der auf den Felsen saß und las.

Teneriffa Urlaub - Mann mit Hund am Meer

Rechts und links vom Hotel befanden sich jeweils eine kleine Bucht mit Strand: Playa de Ajabo und Playa Las Galgas. Beide wollten wir erkunden und schon der Weg dahin war malerisch. Richtung Playa de Ajabo war keine Promenade mehr vorhanden, sondern nur Trittwege, Felsen und Klippen. Links die Banenstaudenfelder und rechts der weite Ozean. Die Wellen zerschellten an den Felsen, hier und da sind Becken entstanden und man konnte durch das glasklare Wasser schauen. Für einige Meter war es einfach nur wilde Natur. Die Bucht des Playa de Ajabo war natürlich, aber alles andere künstlich angelegt, eine Bar versorgte Gäste mit Getränken und Speisen und Liegen wurden vermietet. Die Wellen waren längst nicht so groß und stark, aber ich merkte, dass hier ruhiges Schwimmen nicht immer möglich wäre.

Teneriffa Urlaub - Strandbild

Nachdem wir uns umgeschaut hatten, spazierten wir wieder in die andere Richtung. So langsam wurde es heiß, die Sonne lugte immer wieder hervor, aber auch die Wolken lösten sich auf. Wir wollten uns noch den anderen Strand anschauen, den Playa Las Galgas. Er war noch ein wenig kleiner als der Playa de Ajabo und hier befand sich auch keine Bar. Von oben konnte man erkennen, dass Felsen auf natürliche Weise zwei Wellenbrecher boten, sodass man wunderbar schwimmen können wurde. Einige Palmen sorgten für reichlich Schatten. Hier würden wir es uns in den nächsten Tagen gut gehen lassen. Das Wasser war sehr klar, viele Urlauber waren mit Schnorchelausrüstung ausgestattet.

Teneriffa Urlaub - Playa Las Galgas

Teneriffa Urlaub – das Club Hotel Riu Buena Vista

Unser Hotel ist zwar ein riesiger Komplex mit bestimmt 500 Zimmern, aber das merkten wir kaum. Hier gab es keine große morgendliche Liegestuhl-Reservierungsroutine, was auch daran lag, dass der größte Teil der Gäste Spanier vom Festland waren. Wir hatten morgens oder auch nachmittags nie Probleme eine Liege am Pool zu ergattern. Sonnenschirme waren auch reichlich vorhanden. Für uns waren sie enorm wichtig, da wir uns bei einem Strandbesuch bei Puerto de la Cruz, bei dem wir Freunde trafen, ziemlich verbrannt hatten. So verordneten wir uns zwei Tage Pool, um vor den Sonnenstrahlen maximal geschützt zu sein. Danach gönnten wir uns wieder Zeit an unserem kleinen Strand.

Teneriffa Urlaub - glasklares Wasser beobachtet von den Klippen beim Riu Buena Vista

Nur ein paar Schritte vom Hotel entfernt…

Es gibt zwei Pools und ein Kinderbecken mit Sonnensegel. Am liebsten war ich am oberen Pool, da man hier „Infinity“-ähnlich aufs Meer schauen konnte und das kann ich bekanntlich ziemlich gut, immer auf der Suche nach einer Flosse oder einem Segel. 🙂 Ersteres ist natürlich schwer zu sehen.

Das Personal des Riu Buena Vista war einfach wunderbar. Hier gab es keine aufgesetzte Freundlichkeit, die Menschen waren wirklich so gut drauf. Mit den Barkeepern gab es immer etwas zu quatschen und man brachte sich gegenseitig die jeweils andere Sprache bei. Es wurde viel gelacht und wir wurden nie unfreundlich behandelt. Unser Eindruck wurde auch von Platinkunden aus Deutschland bestätigt. Man muss sich also nicht fragen, warum sie Platinkunden von Riu waren.

Teneriffa Urlaub - Playa Paraiso ist nur eine Bucht entfernt

Zum Playa Paraiso sind es nur 15 Minuten.

Dazu gab es jeden Abend Sänger oder Sängerinnen, die live auftraten und die Gruppe an Animateuren präsentierte ebenfalls abends echt tolle Tanzshows. Die Truppe machte einfach Spaß, jeder hatte seinen Fokus auf eine Tanzrichtung. Für Spanien ist natürlich der Flamenco der wichtigste Tanz, der ist aber auch verdammt schwer. Kaum hat man die Schritte drauf, geht beim Versuch mit Musik alles wieder verloren. Ich schaute dann einfach lieber zu.

Teneriffa Urlaub – Whale Watching vor der Küste von Teneriffa

Zweimal fuhren wir nach Las Americas, dem Urlaubsort im Süden Teneriffas schlichthin. Schnell merkten wir, dass wir froh waren unser Hotel abseits der Touristenhochburg zu haben. Zu viel Ballermann-Stimmung fanden wir dort vor.

Teneriffa Urlaub - Puerto Colon bei Las Americas

Der Hafen: Puerto Colon

Unsere zweite Tour nach Las Americas brachte uns aber zum Puerto Colón, wir fuhren mit dem Anbieter Seaquestff raus um Wale zu beobachten. Es gibt viele Anbieter auf Teneriffa, die auch berechtigt sind Touren anzubieten, dann bist du aber mit 100 Leuten auf einem Boot, auch wenn ein Meeresbiologe dabei ist, hast du einfach nichts von der Erfahrung. So entschieden wir uns für Seaquestff, da es mit einem Segelboot aufs Wasser ging und nur mindestens 10 Leute mitfahren. Bei unserer Tour waren nur zwei weitere Pärchen und der Kapitän Felix mit an Bord.

Teneriffa Urlaub - Seaquest Kapitän Felix

Kapitän Felix beim fischen.

Er passte perfekt auf uns auf, war sehr achtsam, meldete uns größere Wellen und war gerne bereit zu erzählen, wie es zur Gründung von Seaquest kam. Felix ist ein echter Teneriffa-Seebär und seitdem er vier Jahre alt ist draußen auf dem Meer um zu fischen. Wie du am Bild oben siehst, ist er kein kullerrunder Kapitän, Felix ist ein sportlicher Mann mit langen blonden und lockigen Haaren. Er kennt die See um Teneriffa aus seiner Westentasche und erzählte uns vom Schutzgebiet, indem nicht mit Netzen gefischt werden darf.

Vorbei an den Fischfarmen in Richtung La Gomera, dauerte es nicht lange bis wir Pilotwale entdeckten. Es waren drei wunderschöne, ausgewachsene Exemplare, die sich auf den Wellen auszuruhen schienen. Felix schaltete den Motor aus, hielt ausreichend Abstand, aber lenkte das Boot so, dass wir Chancen hatten die Wale anzuschauen oder zu fotografieren. Von meinen Wahle Watching Touren in den USA habe ich gelernt auch einfach einmal den Augenblick zu genießen, so fotografierte ich zwar, aber längst nicht mehr so wild, wie damals. Ich habe immer noch das Bild vor Augen, wie ich die drei Wale auf dem Wasser liegen sah. Man hätte meinen können sie schlafen. Dass ich einmal eine so besondere Walart, wie die Pilotwale entdecken würde, hätte ich nicht für möglich gehalten. Man erkennt sie unschwer an dem runden Kopf, der weit gebogenen Finne und der schwarzen Haut.

Die Tour endete mit einem Stopp in einer kleinen Bucht mit super glasklarem Wasser bei vier Meter Tiefe. Es war sehr viel kälter als in unserer Schwimmbucht, aber ich bin da ziemlich schmerzfrei, das wollte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Es war einfach nur herrlich!

Teneriffa Urlaub - Bucht

Die Whale Watching Tour unternahmen wir am letzten kompletten Tag auf Teneriffa und ich war einfach überglücklich wieder einmal die Chance gehabt zu haben auf dem Ozean zu sein und Wale zu beobachten.

Auch wenn mein Mann und ich einen all-in Urlaub unternommen haben, haben wir doch einige Abenteuer erlebt, neue Ecken entdeckt und uns weiter in die Insel verliebt. Den Urlaub hatten wir beide dringend gebraucht, der Sommer in Deutschland war für uns doch recht aufregend, arbeitsintensiv und einfach viel zu kalt gewesen. Es war schön sich einmal um nichts kümmern zu müssen und einfach nur Land, Leute und das Wetter zu genießen.

Was meinst du, ist ein all-in Urlaub auch einmal für Reiseblogger okay? Was verbindet dich mit Teneriffa? Lass es mich in den Kommentaren wissen. 🙂

Vom Schlafen im Schlafstrandkorb

Vom Schlafen im Schlafstrandkorb

Die Möwen kreischen über mir, ein paar Menschen sind noch am Strand, der Himmel ist bewölkt, aber die Sonne schafft es dennoch beim Untergehen für ein Glühen zu sorgen. Ich liege eingekuschelt im Schlafstrandkorb von Bensersiel. Direkt vor mir wäre das Meer, wenn nicht gerade Ebbe herrschen würde. Ich kann dafür aber bis zur Insel Langeoog sehen. Dunkelheit legt sich über den Strand und ich werde müde. Die letzten Fotos der untergehenden Sonne sind im Kasten und ich bereite mich für die Nacht im Schlafstrandkorb vor.

Schlafstrandkorb in Bensersiel "Luv"

Ein Wiedersehen in Bensersiel

Lange bin ich schon nicht mehr in Bensersiel gewesen. Als Kind verbrachte ich hier viele Jahre den Familien- und Strandurlaub. Da wurde im Meer gebadet, Beachball gespielt, später Volleyball, wir durften jeden Tag zweimal aufs Trampolin und futterten Fischbrötchen oder mitgebrachte Nutella-Brötchen. Nach dem Strand gab es dann das beste Eis auf der ganzen Welt, bevor wir mit dem Fahrrad ins fünf Kilometer entfernte Utgast zu unserer Ferienwohnung zurückfuhren. Ich habe es genossen, diese Zeit im kleinen Kurort Bensersiel an der Nordseeküste.

Schlafstrandkorb Bensersiel - Strandkörbe

Deswegen habe ich mich umso mehr über die Einladung, eine Nacht im Schlafstrandkorb zu verbringen, gefreut. Bisher gab es die Schlafstrandkörbe nur an der Ostsee, nun hat aber auch das Nordseeheilbad Esens-Bensersiel eine solche Attraktion zu bieten und sie wurde in diesem Jahr bereits vielfach gebucht. Von Mai bis September kannst du den Schlafstrandkorb für eine oder mehrere Nächte online oder per Telefon reservieren.

Allzu lang gibt es die Schlafstrandkörbe in Deutschland noch nicht. So konnte ich das Wiedersehen mit Bensersiel, eine Stadt voll mit Kindheitserinnerungen, mit einem Test einer ganz neuen Übernachtungsmöglichkeit kombinieren. Mein Reisebloggerherz hüpfte vor Freude.

Ankommen, Einweisung, Einrichten

Der Check-in für den Schlafstrandkorb war ab 14.00 Uhr. Ich fuhr dieses Mal nicht von Hannover aus los, sondern hatte vor Bensersiel noch einen Abstecher bei meinen Eltern gemacht. Von dort sind es nur gute zwei Stunden zu fahren.

Schlafstrandkorb Bensersiel

Anmelden kannst du dich wie die Camper, nämlich bei der Camping-Anmeldung, du bleibst dort erst einmal vor der Schranke stehen. Dann erhältst du einen Parkausweis und eine Karte, damit du den Campingplatz verlassen und auch wieder zurückkehren kannst, solltest du einen Tagesausflug unternehmen wollen.

Ich parkte mein Auto also bei den ausgeschriebenen Parkplätzen für Luv und Leh, den beiden Schlafstrandkörben und inspizierte, bewaffnet mit einer Flasche Sekt, meine Bleibe für die Nacht.

Schlafstrandkorb Bensersiel Innenansicht

 

Im Strandkorb fand ich dann mehrere Decken, komfortable Kissen, Gläser für den Sekt und ein Nachtlicht vor. Dank dem Beitrag über den Schlafstrandkorb von Janett alias Teilzeitreisender, hatte ich weitere sinnvolle Gegenstände, wie zum Beispiel eine Taschenlampe, dabei.

Ein großer Dank geht auch an den Strandhausmeister Michael, der mir erklärte wie die Einstellungen für den Schlafstrandkorb funktionieren und wie ich ihn für die Nacht ganz schließe. Danach brachte ich den restlichen Kram, vor allem warme Sachen zum Schlafen, in den Strandkorb und begutachtete die unmittelbare Umgebung.

Der Nachmittag am Strand

Den Nachmittag wollte ich am Strand verbringen, denn die Sonne lugte immer wieder hervor. Das Wasser war  da und einige Urlauber schwammen sogar noch in der Nordsee. Der Wind war ganz schön frisch, aber das Wasser wunderbar warm. Ich erinnerte mich daran, wie meine Eltern meine Schwester und mich nach dem Schwimmen immer direkt in Handtücher einpackten, da wir immer einen Strandkorb am Trampolin und nicht nah am Wasser reservierten und wir sollten uns schließlich wegen dem „langen“ Weg nicht erkälten.

Nordsee Wassertemperaturtest

Gar nicht mal so kalt!

Langeoog von Bensersiel aus gesehen

Strandkörbe von Bensersiel

Einige neugierige Touristen schauten immer wieder zu mir herüber. Der andere Schlafstrandkorb war nicht belegt. Da ich mit offenem „Verdeck“ im Schlafstrandkorb saß, konnten sie ihn sich nun genauer anschauen. Einige kamen auch auf mich zu und fragten ungläubig, ob ich denn wirklich darin schlafen würde. Andere, Einheimische, erzählten, dass sie selbst einmal eine Nacht im Schlafstrandkorb verbracht hatten.

Ich schaute auch noch kurz beim WeltrekordversuchDas größte Mosaik aus Cocktailschirmchen“ vorbei. Dort platzierte eine Gruppe von jungen Leuten ordentlich und mit viel Akribie die Schirmchen, um das Mosaik zu vollenden. Der Wind frischte auf, aber wie du sehen kannst, haben sie es geschafft und landen nun im Guinessbuch der Rekorde.

Weltrekordversuch Cocktailschirmchen-Mosaik in Bensersiel

Eigentlich wollte ich mir einen Kaffee holen, aber mein Magen knurrte auch ganz schön, deswegen zog es mich weg vom Strand zu den vielen Cafés und Restaurants hinter dem Deich. Ich wollte Fisch essen, also entschied ich mich für die Fischerstuben, genoss Brathering und Matjes, gönnte mir dann noch einen Capuccino und spazierte total gesättigt zurück zum Schlafstrandkorb. Ich wollte schließlich Fotos vom Sonnenuntergang machen und ich wurde auch nicht enttäuscht.

Die Nacht im Schlafstrandkorb

Zwar zog es sich immer mehr zu, aber die Sonne schaffte es im Westen dann doch immer mal wieder sich zu zeigen. Der Himmel färbte sich orange, dann lila, auch ein wenig pink. Das Meer war wegen der Ebbe zwar nicht da, aber der Ausblick und das Licht waren einfach herrlich. Es war schön einfach nur da zusitzen und der Sonne zuzuschauen, wie sie am Horizont langsam verschwindet, wissend, dass irgendwo auf der anderen Seite für die Menschen die Sonne aufgeht.

Schlafstrandkorb Bensersiel - Sonnenuntergang

Schlafstrandkorb Bensersiel -Sonnenuntergang bei Ebbe

Dunkelheit legte sich so langsam über den Strand und ich merkte, dass ich bald ohne meine Taschenlampe nichts mehr sehen würde, auch der Wind frischte immer mehr auf. Ich machte mich also bettfertig, packte mich schön warm ein, las noch ein wenig und schaute aus dem Bullauge den Jungs von der Strandbar zu, denn diese wurde dem Saisonende bedingt abgebaut. Ich fühlte mich wie in einem Kokon, kalt wurde mir die ganze Nacht lang nicht.

Jedoch wurde ich immer wieder wach, weil der Wind an der Behausung, der Plane vom Schlafstrandkorb riss. Es „rollten“ immer wieder starke Böjen über den Strand. Der Schlafstrandkorb war dicht, es regnete nicht hinein, aber die Geräusche rissen mich immer wieder aus dem Schlaf. Leider bin ich, was das angeht, sehr empfindlich. Weil ich so übermüdet war, hielt ich mich auch nicht an den Wecker, der mir anzeigen sollte, dass ich wegen dem Sonnenaufgang aufzustehen hatte. Ich machte ihn einfach aus. 🙂

Der Abschied vom Strand in Bensersiel

Bensersiel Sonnenaufgang

Geweckt wurde ich aber dann doch ziemlich zeitig, nicht durch Möwen, wie man vermuten würde, sondern durch Gänse. Ich erinnerte mich daraufhin, dass es nicht weit von Bensersiel ein „Rastplatz“ gibt, wo die Vögel rasten, bevor sie über die Nordsee fliegen bzw. in den Süden.

Ich ging hinüber zu den sehr sauberen und angenehmen Sanitäranlagen, machte mich frisch und spazierte dann ein wenig über den menschenleeren und ruhigen Strand. Nur ein paar Möwen leisteten mir Gesellschaft. Die Flut hatte noch nicht eingesetzt.

Schlafstrandkorb Bensersiel - Möwe

Ich bekam so langsam Hunger und folgte dem Tipp vom Michael beim Camping-Einkaufsladen zu frühstücken, dort gab es auch ein Restaurant. Bei einem Ausblick über den Strand, die bunten Strandkörbe bis nach Langeoog genoss ich meinen Ostfriesentee mit Klüntjes und das süße Frühstück.

Schlafstrandkorb Bensersiel - Frühstücksbistro

Die Aussicht beim Frühstück.

Dann hieß es für mich Abschied nehmen, vom Strand, vom gemütlichen Schlafstrandkorb, von Bensersiel. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, aber ich komme wieder, ganz bestimmt!

Solltest du Interesse haben, eine Nacht im Schlafstrandkorb von Bensersiel zu verbringen oder möchtest jemanden einen Gutschein dafür schenken, dann folgst du am besten diesem Link zur Website von Esens-Bensersiel Tourismus GmbH.

Kannst du dir vorstellen, eine Nacht im Schlafstrandkorb zu verbringen? Liebst du den kleinen Küstenort Bensersiel auch so sehr wie ich? Dann lass es mich in den Kommentaren wissen.

Ich wurde von Esens-Bensersiel Tourismus GmbH zu einer Übernachtung im Schlafstrandkorb von Bensersiel eingeladen. Alle weiteren Kosten (Verpflegung und Anreise) habe ich selbst übernommen. Es gab auch keine weitere Bezahlung für die Anwesenheit oder für die Veröffentlichung dieses Beitrags.

Gastbeitrag: Wenn es mal keine Kurzreise sein soll

Gastbeitrag: Wenn es mal keine Kurzreise sein soll

Kurzreisen verschönern den Alltag, man kann einmal „ausbrechen“, etwas anderes sehen und erleben, ob es jetzt die Natur beim Wandern oder eine Stadt ist. Für einen kurzen Augenblick ist der Alltag vergessen und das kann sehr belebend sein, zumindest für mich. Wenn du aber darüber nachdenkst, dem Arbeitsalltag für längere Zeit Adé zu sagen, um die Welt zu sehen, dann könnte ein Sabbatical die richtige Lösung sein. Was das ist, welche Möglichkeiten du hast und worauf du achten musst, erfährst du nun in einem Gastbeitrag von Lydia, die sich genau jetzt auf Weltreise befindet.


Sabbatical - Wandern in den Bergen

Ab und zu ein Wochenendausflug und dann doch ein 2-3 Wochen Jahresurlaub. Deine Reise geht in ein fernes Land, vielleicht Thailand, Costa Rica oder nach Bali. Dort trifft du sie: Backpacker, von denen alle reden. Viele von ihnen sind schon seit Monaten unterwegs (einige sogar schon Jahre) und dich begeistert die Idee. Ein Jahr einfach nur reisen, ein Jahr Freiheit, ein Jahr tun und lassen was du willst – kein Job, keine Verpflichtungen.

Diese Idee schlummerte knapp ein Jahr lang, nach meiner Reise nach Thailand, in mir. Aber einfach den Job kündigen und los reisen – nein das war nichts für mich. Ich hatte Angst keinen vergleichbaren Job mehr zu finden. Also musste ich mich erst einmal mit Wochenendtrips und einem großen Urlaub in Jahr zufrieden geben. Aber die Idee von der Weltreise ließ mich nicht mehr los.

Ich suchte nach einer Lösung und fand sie schließlich auch: ein Sabbatical – eine Auszeit mit Rückkehrgarantie zum alten Job. Das klingt gut!

Was ist ein Sabbatical?

Eine Auszeit vom Job mit Rückkehrgarantie. Nach deiner Pause kehrst du in deinen alten Job zurück. Alles ist wie vor deiner Abreise. Gleicher Job, gleicher Arbeitsort, gleiches Gehalt.

Vielleicht geht es dir wie mir: deinen Job machst du ganz gern, du verdienst gutes Geld und dein Arbeitsweg ist angenehm kurz. Du willst deinen Job nicht aufgeben, aber irgendwie willst du auch länger vereisen. Mit einem Sabbatical nimmst du einen Auszeit vom Job für 1 Jahr, 6 Monate oder auch 2 Jahre und erfüllst dir deinen Traum. Danach geht es zurück in dein altes Leben, mit dem alten Job.

Sabbatical vs. Kündigung

Wieso sollte ich zwei Jahre sparen und warten um meine Auszeit vom Job zu nehmen? Welche Vorteile hat ein Sababtical und wie steht es mit der Rente? Was spricht für eine Kündigung und was für ein Sabbatical?

Vorteile eines Sababtical:

  • du hast eine Rückkehrgarantie für deinen alten Job. Alles ist wie vor deiner Reise.
  • du bekommst weiterhin Gehalt (je nach Modell, siehe unten)
  • du zahlst weiterhin in die Sozialversicherungen ein, wie Rente, Pflege- und Unfallversicherungen, gesetzliche Krankenversicherung für Deutschland (je nach Modell)
  • dir fehlen keine Jahre beim Rentenanspruch (je nach Modell)
  • du musst dir keine Sorgen machen nach deiner Rückkehr keinen Job zu finden

Nachteile eines Sabbatical:

  • Ansparphasen die mehrere Jahre dauern können (je nach Modell)
  • du musst deinen Chef um Erlaubnis bitten und hast keinen Anspruch auf ein Sabbatical
  • dein Chef kann deine Auszeit ablehnen
  • du behältst deinen alten Job und hast keinen „Neuanfang“ nach deiner Auszeit
  • dein Arbeitgeber kann dir verbieten während deiner Auszeit wo anders zu arbeiten (z.B. Work and Travel)

Vorteile einer Kündigung:

  • du kannst selbst bestimmen wann du deine Reise antrittst und bist nicht abhängig von deinem Arbeitgeber
  • du musst vorab keine Ansparphasen durchlaufen bzw. kannst dich an deinen eigenen Plan halten
  • du musst deinen Arbeitgeber nicht um Erlaubnis bitten
  • dir kann keiner deine Reise verbieten
  • du kannst nach deiner Auszeit einen neuen Job suchen, studieren, eine neue Lehre beginnen, schlichtweg einen Neuanfang wagen
  • du kannst dir einen besseren Arbeitgeber suchen und mehr verdienen als vor deiner Auszeit

Nachteile einer Kündigung:

  • du bist während deiner Seite nicht sozialversichert
  • du zahlst nicht weiterhin in die Rente ein
  • du kannst zwar freiwillig in die gesetzliche Krankversicherung, Rente, Pflegeversicherung und Unfallversicherung einzahlen, aber wären hohe Beitragssätze
  • du hast keinen Anspruch auf deine frühere Arbeit
  • du könntest nach deiner Rückkehr keinen vergleichbaren Job finden und weniger verdienen
  • du suchst ggf. lang nach deiner Rückkehr erfolglos nach einer neuen Arbeit

Welche Modelle gibt es für ein Sabbatical?

Es gibt zahlreiche Modelle für deine Auszeit. Die beiden beliebtesten Möglichkeiten stelle ich dir vor. Sie könnten allerdings unterschiedlicher kaum sein.

Teil-Zeit-Modell:

Bei dieser Variante gibt es 2 Phasen: die Zeit in der du ansparst und deine Freistellung, also dein Sabbatical. Zum
Beispiel, du gehst zwei Jahre Vollzeit arbeiten, aber bekommst nur 2/3 deines Gehalts ausgezahlt. Das dritte Jahr wirst du komplett freigestellt und bekommst weiterhin 2/3 deines Gehaltes, da du vorab in Vorleistung gegangen bist.

Diese Modell gibt es in vielen Varianten: Sechs Jahre sparen und das siebte Jahr freinehmen oder 9 Jahre sparen und das zehnte Jahr freinehmen. Je länger deine Ansparphase, desto geringer der Beitrag auf den du jeden Monat verzichten musst. Der Nachteil: du musst erst einige Zeit abwarten bist du genügend Geld beiseite gelegt hast, um deine Auszeit zu nehmen.

Hingegen ist das Besondere an diesem Modell, dass du während deiner Auszeit weiterhin Geld von deinem Arbeitgeber erhältst. Du bleibst angestellt, ebenso sozialversichert. Über Rente, gesetzliche Krankenversicherung und Co. musst du dir keine Gedanken machen. Diese werden normal weiter bezahlt – zur Hälfte von dir, zur anderen Hälfte von deinem Arbeitgeber, wie du es schon kennst.

Unbezahlter Urlaub:

Du wirst unbezahlt von deiner Arbeit freigestellt. Während deiner Auszeit beziehst du kein Geld und bist nicht mehr über deinen Arbeitgeber sozialversichert. Das bedeutet du kannst freiwillig in die Rente, solltest in die gesetzliche Krankenversicherung und eventuell in die Pflegeversicherung und Unfallversicherung einzahlen.

Mein Tipp: Lass dir eine Anwartschaft bei deiner Krankenkasse geben, dann kannst du nach deiner
Auszeit problemlos zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln.

Der Vorteil: du kannst deine Auszeit ohne Wartezeiten nehmen (sofern dein Chef einverstanden ist), so musst du nicht zwei Jahre auf dein Sabbatical warten und ggf. ansparen.

Der Nachteil: du beziehst während deiner Auszeit kein Gehalt und musst vorab genügend Geld beiseite gelegt haben oder unterwegs arbeiten.

Die drei größten Ängste, die von einer Auszeit vom Job abhalten

Ich persönlich habe Angst, dass ich nach meiner Auszeit nicht meinen Standort wechseln kann. Theoretisch ist es mir zu gesichert, aber wer weiß schon, was in einem Jahr eine mündliche Zusicherung bedeutet.

Vielleicht geht es dir ähnlich und du hast auch Angst, durch dein Sabbatical einen Karriereknick zu bekommen oder nicht befördert zu werden. Diese Ängste sind menschlich und ich denke in jedem von uns schlummert ab und zu ein kleiner Angsthase.

Trotz all der Ängste, hoffe ich, dass du dir deinen Traum von einer Weltreise bzw. einer längeren Pause vom Job, Roatrip durch Australien oder Safaritour in Afrika erfüllst. Um dich zu unterstützen, möchte ich dir jetzt zwei der häufigsten Ängste nehmen.


„Mein Chef sagt sowieso nein“

Die endgültige Entscheidung über dein Sabbatical trifft dein Chef. Du hast keinen rechtlichen Anspruch auf eine Pause vom Job. Überzeuge deinen Chef durch die Vorteile die er von deiner Auszeit hat. Fange bloß nicht davon an über dich zu reden: ich, ich, ich… Ehrlich: die meisten Chefs interessieren sich nicht für dich. Sie wollen, dass ihre Firma wächst und weiter kommt. Und ja, mit deiner Auszeit unterstützt du sie dabei!

  1. Nimm deine Auszeit z.B. in einer auftragsarmen Zeit. Angenommen du arbeitest in einer Sauna, es wird
    dir kein Mensch im Winter freigeben wollen. Aber im Sommer gehen weniger Leute in die Sauna und einer Auszeit steht nichts im Wege. Deinem Chef kommt es zugute: er muss dich nicht bezahlen, obwohl keine Arbeit da ist.
  2. Der Ruf deines Chefs verbessert sich. Engagierte Nachwuchskräfte sind immer schwerer zu finden und können sich jetzt ihren Arbeitgeber aussuchen. Wer die Wahl hat, bewirbt sich bei Unternehmen, die flexibel auf die Wünsche ihrer Mitarbeiter eingehen und Auszeiten ermöglichen.
  3. Der gute Ruf steigt aber nicht nur außerhalb, sondern auch intern. Nicht jeder will ein Sabbatical
    machen, aber es ist ein super Gefühl es zu können, wenn man denn wollte.
  4. Arbeitest du in einem globalen Unternehmen und hast Kontakt mit ausländischen Kunden? Dein
    Englisch wird bei einer Weltreise verbessert und vielleicht lernst du noch eine weitere Sprache: Spanisch, Thai oder Chinesisch. Biete deinen Chef an nach deiner Rückkehr alle fremdsprachigen Kunden zu übernehmen, und mache ihm klar wie du sie besser betreuen kannst, sodass mehr Umsatz generiert werden kann.

„Ich hab doch nicht im Lotto gewonnen“

„Das kann ich mir nicht leisten.“ – Doch das kannst du, auch ohne im Lotto zu gewinnen. Du brauchst nur einen eisernen Willen und musst dich ab und an etwas einschränken. Aber keine Sorge, alles ist halb so wild.

Mein Tipp: Eröffne ein separates Konto, in dem du all dein Erspartes einzahlst. Dieses Konto fasst du niemals an und bezahlst auch keine Rechnungen damit.

  1. Nimm nach Möglichkeit einen Zweitjob an und überweise deinen Verdienst in das separate Konto. So steigt deine Reisekasse. Jobmöglichkeiten gibt es viele: Zeitung austragen, Barkeeper in einer Kneipe, Kellner,  Pizzafahrer oder selbstständige Tätigkeiten.
  2. Prüfe alle deine Verträge: Strom, Fitnessstudio, Versicherungen und Handy. Kündige, was du nicht unbedingt brauchst. Vergleiche deine Verträge und such dir den günstigsten Anbieter. Die Ersparnis zahlst du monatlich in dein separates Konto ein. So wächst deine Reisebudget von Monat zu Monat. Das gilt auch für dein Auto – checke ob du es verkaufen kannst und lieber auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigst.
  3. Führe ein Haushaltsbuch und schreibe ALLE Ausgaben auf. Finde deine höchsten Kosten: sind es Essen, Party, Kinobesuche oder Sport? Prüfe wo es Sparmöglichkeiten gibt und zahle auch diese in das extra Konto ein. Schon nach kurzer Zeit wird sich eine hohe Summer auf deinem Konto angespart haben.

Schritt für Schritt zum Sabbatical

Eine Auszeit vom Job zu planen, sieht auf den ersten Blick nach viel Arbeit aus. Ist es auch. Jede menge Fragen müssen vorab geklärt werden: Was ist mit meiner Rente? Was ist wenn meine Karriere unter der Auszeit leidet? Kann ich alleine als Frau reisen und was ist mit meiner Krankenversicherung?

Mit diesem Problemen stehst du nicht alleine da. Ich war auch mit ihnen konfrontiert und bin es
noch. Vielleicht finden wir zusammen einen Weg künftigen Sabbatical-Nehmern mehr Struktur mitzugeben? 🙂


Lydia ist seit Juni auf Weltreise und hat selbst bei ihrer Arbeit ein Sabbatical beantragt und genehmigt bekommen. Auf dem Plan hat sie Afrika, Australien und ???. Begleite Lydia auf ihrer Reise und lass dich selbst zu einer Auszeit vom Job motivieren. Tipps zur Planung deines Sabbaticals findest du auf ihrem Blog On a journey und in ihrem
kostenlosen Kurs.